"Lobbyismus finde ich eigentlich gut, denn man kann auch für gute Dinge Lobbyismus betreiben,"
Sie können Ihre ganze Volkswirtschaft auf Online Yogakurse und nachhaltig geschriebene Kinderbücher umstellen - wenn es keiner kauft sind Sie raus. Und was Sie hier als vermeintlich falschen Weg hinstellen war die einzige Möglichkeit in Deutschland Chemie Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Was wäre denn Ihre Alternative gewesen, die Anlagen statt mit billigem Russengas mit teureren Alternative zu betreiben?
Wie weltfremd muß man eigentlich sein um wesentliche Zusammenhänge in einer so inhaltslosen Analyse zu ignorieren?
" Ein Erfolg dieses Lobbyismus lag sicher daran, dass sich alle schön bequem darauf ausruhen konnten, anstatt die Energiewende entweder konsequent voranzutreiben oder andere Lösungen zu finden."
Wie genau stellen Sie sich denn vor eine Energiewende am Markt, und dann noch am amerikanischen Fracking Gas vorbei, zu schaffen? Womit wollen Sie die Anlagen bedienen? Mit hohlen Phrasen, mit Biogas aus importierten Kuhmist? Die Chemische Industrie ist, neben der Automobilindustrie, in Deutschland für ein knappes Drittel der Wertschöpfung verantwortlich. Sie stellt, mit, die bestbezahlten Arbeitsplätze und bindet ein Heer an Hightech Zulieferern.
Die Situation, die wir jetzt vor uns sehen, hatten wir schon einmal. Da fütterte Amerika seine Chemieanlagen mit damals billigem Fracking Gas. Infolge brachen in Europa, das gegen diese Preisdifferenz nicht ankam, die Aufträge massenweise weg. Do konnten eine BASF, Lanxess oder Bayer nur noch anfangen Arbeitsplätze abzubauen.
Und da kommen Sie mit so einer weltfremden Analyse. Sobald ein Produkt 10-15% billiger im Ausland gefertigt wird beginnt der Import. Und - jetzt wird es spannend - aus BASF, Lanxess und anderen deutschen Produktionsstätten in Übersee. Die deutsche Chemieindustrie muß nämlich gar nicht in Deutschland produzieren. Die können sich die teuren Arbeitsplätze hier auch sparen - und genau damit fangen sie gerade an!
Die Industrie hat Schröder aus den Puschen getreten damit der beim Russen billiges Erdgas klar macht. Und auch Merkel wurde der Weg nach Moskau gewiesen um die Dinge am Laufen zu halten. Da wirkt es reichlich schäbig wenn unsere Arbeitgeber Schranzen die Raute im Russen-Shit-Strom alleine gelassen haben.
Und auch die Medien scheinen völlig vergessen zu haben daß sie Ihre fetten Profite aus dem Anzeigen Geschäft der, ob des billigen Russen Gas brummenden, Wirtschaft zu verdanken hatten. Ich glaube kaum daß die Ihre Profite zukünftig mit amerikanischen Anzeigen Kunden machen werden.