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  • /Rak

mehr als 1000 Beiträge seit 26.10.2001

Das Problem am Gendern ist doch vor allem die inhärente Heteronomativität!

Schließlich wird gerade durch das streng binäre Gendern und dadurch, dass man nun immer nur "Wisssenschaftlerinnen und Wissenschaftler" und "Jounalistinnen und Journalisten" usw. gebraucht statt das generische Wort "Wissenschaftler" und "Journalist", eben durch die Gendernden genau jene heteronormative, reaktionäre Weltsicht zementiert, welche die Existenz von nichtbinären Menschen schlicht leugnet und negiert und deren Rechte auf mediale Präsentation mit Füßen tritt!

Vor allem aber sollten die Leute mal endlich wieder lernen, dass Genus und Sexus zweierlei Dinge sind - ein Tisch hat schließlich auch keinen Penis, genau wie eine Leiter keine Vulva hat... und wenn etwa in einem Artikel "Wissenschaftler an neuen Technologien forschen", dann sagt das erst mal überhaupt gar nichts darüber aus ob die Wissenschaftler hier eine Vulva oder einen Penis oder gar nichts oder beides haben - und selbst das wiederum sagt nichts darüber aus welchem Geschlecht sie sich denn dann am Ende zuordnen - wenn sie sich überhaupt einem Geschlecht fest zuordnen wollen. Doch genau das spielt hier alles eigentlich auch überhaupt keine Rolle, denn es geht einfach nur darum, dass da eine neuartige Technologie erforscht wird. Und ob das nun von einer lesbischen, schwarzen Feministin mit Migrationshintergrund und einer speziellen körperlicher Begabung gemacht wird oder ob das von einem weißen alten Mann mit CSU-Parteibuch und einer Karriere im örtlichen Traditionsschützenverein gemacht wird oder ob das von einem asexuellen Transmann gemacht wird, das spielt in diesem Zusammenhang so überhaupt keine Rolle. Wenn da aber von "Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler" gesprochen wird, dann muss man da ja eigentlich schon mal vorher zumindest gefragt haben ob da überhaupt mindestens eine weibliche Wissenschaftlerin und zudem auch noch mindestens ein männlicher Wissenschaftler in diesem Team war - und man kann da ja auch nicht nach dem Geburtsnamen gehen, denn das eigene Geschlecht kann sich ja durchaus aus sehr wohl vom sozial zugewiesenen Geschlecht des Namens unterscheiden, so dass eine solche Zuordnung schließlich höchst diskriminierend wäre. Zudem wären dann hier auch wieder all jene Menschen unterdrückt, die sich weder als Mann noch als Frau einordnen und die eigentlich auch gar nicht in einem heteronormativen Kontext gelesen werden können.

Wobei die Verwendung des Gerundivs aber auch keine Lösung ist: "Tote Motoradfahrende" sind möglicherweise ein Fall für Ash J. Williams oder für Lionel Cosgrove und dessen Rasenmäher. Aber in der sprachlichen Kommunikation sind sie eben ein Paradoxon. Und Forschende müssen auch mal irgendwann schlafen, dann sind sie keine Forschenden mehr, dann sind sie Schlafende. Wissenschaftler sind sie aber dennoch weiterhin. Schließlich bezeichnet ein Gerundiv im allgemeinen eben eine konkrete, momentane Eigenschaft in der Deutschen Sprache. Und Wissenschaftler wird man, indem man promoviert. Womit sich beim gerundiven Gendern die Präzision der Sprache sehr deutlich verwäscht und verliert.

Und somit kann gezeigt werden, dass Gendern nicht nur zum Verlust einer eindeutigen, präzisen Sprache führt und hin zu einer fishy wischi-waschi Sprache mit am Ende fast beliebiger Satzbedeutung - Gendern ist so auch in den meisten Formen des Erscheinungsbildes eine heteronormative, diskriminierende und höchst anti-inklusive Praxis!
Auch wenn das jenen, die Gendernde waren beim Verfassen ihrer Texte, sehr oft nicht mal wirklich bewusst ist, vermutlich, weil sie eben noch entsprechend stark von ihrer jeweiligen heteronormativen und eben auch traditionell diskriminierenden Sozialisation tief geprägt sind!

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