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Avatar von elklynx
  • elklynx

mehr als 1000 Beiträge seit 07.04.2004

Ich geh mal darauf ein

Sie gehen halt nicht auf mein Argument ein, weil ich es möglicherweise zu wenig klar dargestellt hatte. Sie haben nicht verstanden, warum ich zu der Konklusion komme, dass die Definition Quatsch sei und inwiefern sie Quatsch ist.

1. Indem "*innen"-Sprecher Leute, die dieses Morphem ablehnen, "*innen" hören lassen, wenden sie ZwangGewalt an.

2. Indem Maskulinisten das Generische Maskulinum anwenden, wenden sie ZwangGewalt gegen Frauen an.

3. Ziel unserer Sprachpolitik sollte sein, ZwangGewalt zu verhindern.

4. Wenn wir allen das Anwenden der "*innen"-Form befehlen, vermeiden wir die Gewalt von 2., unterstützen aber dei Gewalt von 1.

5. Wenn wir allen das Anwenden der "*innen"-Form verbieten, vermeiden wir die Gewalt von 1., unterstützen aber dei Gewalt von 2.

(4+5) Wir wenden auf jeden Fall, egal wie wir uns entscheiden, Gewalt an

Damit ist diese Definition von Zwang/Gewalt nicht hilfreich, irgendwas in welche Richtung auch immer zu verbessern, und deswegen Quatsch.

Zwei Einwände:
I. Anti-Woke-ist*innen lehnen die Prämisse 2 "einfach" ab, aber wo Sie gerade nach Belegen gerufen haben, liefern Sie erstmal Belege dafür, dass 2. weniger stimmt als 1. 2. ist ja der Punkt, warum irgendwas um grob 1990 das Binnen-I erschaffen wurde. Als Startpunkt für Lektüre, vielleicht haben Sie einen Unizugang, falls nicht, auch als Nicht-Uni-Mitglied können Sie den Text, dann aber nur vor Ort, an einem Bibliotheksrechner der HU Berlin lesen, Augenmerk auf Kapitel 3.1, 3.2 und vor allem 3.3:
https://hu-berlin.hosted.exlibrisgroup.com/primo-explore/fulldisplay?docid=TN_cdi_openaire_primary_doi_dedup_3fca653b6c9bf6c65fd4f318d597ae60&context=PC&vid=hub_ub&lang=de_DE&search_scope=default_scope&adaptor=primo_central_multiple_fe&tab=default_tab&query=any,contains,generic%20masculin%20german&offset=0

II. Sie haben jetzt vorgeschlagen, das interpretiere ich mal gerade in Ihren letzten Beitrag hinein, dass ein polportierter höherer Anteil der Generisch-Maskulin-Bevorzuger*innen wichtiger sei als die Minderheit. Aber ist soetwas plausibel? Stellen wir uns mal vor, wir sind in einem Land, in dem Schwarze eine Minderheit darstellen und die Mehrheit der Weißen den KuKluxKlan unterstützt, 1920er Jahre in Mississippi oder sowas. Wäre dort eine strukturelle Gewalt gegen Schwarze nicht möglich, weil weiße KuKluxKlan-Mitglieder*innen die Mehrheit stellen? Max Frisch: Andorra. Richtet sich strukturelle Gewalt nicht häufig gegen die, die weniger sind?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.03.2024 18:53).

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