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Avatar von ererwin_mumpel
  • ererwin_mumpel

130 Beiträge seit 12.07.2011

Zu kurz gesprungen

Oberflächlich betrachtet, hat diese Argumentation eines*r vermutlich Sprachwissenschaftler*In etwas innert logisches. Aber...
Alle anderen Sichtweisen auf den Mainstream haben sofort im Artikel ihr Fett wegbekommen: Putin doof, AfD doof, rechts sowieso...

und obendrein den größten Kriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts hofiert, der daran arbeitet, Mitteleuropa mit weiteren Millionen Flüchtlingen zu destabilisieren.

Also unzweifelhaft ist Putin gemeint. Allerdings ist das 21. Jhd schon ein wenig fortgeschritten und einige als Vorzeigepolitiker des Westens dargestellte Personen haben vermutlich größere Verbrechen in anderen Erdteilen auf dem Gewissen, auch wenn sie nicht in den Haag erscheinen müssen.

Ich wurde beim Lesen den Eindruck nicht los, dass dem konservativ geneigtem Leser ein Thema zum Fraß vorgeworfen wurde. Ein Thema, an dem sich selbst die Linken reiben. Und die Lösung dieses Themas soll massiv zur gesellschaftlichen Befriedung beitragen.
Sprache verändert sich immer. Man lese Thomas Mann oder Erich Kästner im Original und wird feststellen, dass vor knapp 100 Jahren auch anders gesprochen wurde. Die Form des Umgangs mit der Genderei muss unsere Gesellschaft aushandeln. Ich gebe dem Autor recht, dass dieses Thema mindestens überdenkenswert ist. Aber zum Abwandern in rechte Gefilde braucht es schon ein wenig mehr. Wenn ich den von mir noch bis vor 2 Jahren geschätzten DLF anmache, und nach spätestens 15 min einseitige Belehrungen in Richtung Klimawandel, Windräder, arme ausgebeutete Flüchtlinge oder Ukrainekrieg höre, bekomme ich Würgereiz und wechsele ich zum Kontrafunk, der tatsächlich viel ausgewogener berichtet (ohne immer gleich die dargebotene Meinung zu teilen). Jede dieser genannten Themen sind sehr differenziert zu bewerten, journalistische Fachleute könne das auch bringen, nur diese gibt es scheinbar beim DLF nicht mehr oder sind abgewandert. Warum ist z.B. Benjamin Gollme nicht bei den Öffis, der bringt sich widersprechende Standpunkte ins Gespräch und lässt sie verargumentieren. Ebenso braucht es auch die einseitige Darstellung von Demonstrationen in den Öffis, wie zum Beispiel Bauerndemos und Demos gegen Rechts, die jemanden zum Überdenken der Geschehnisse und der Berichterstattung darüber bringt.

Auch die Entwicklung der Berichterstattungsmöglichkeiten ist vorangeschritten und nimmt den Öffis die Deutungshoheit aus der Hand. Zum Glück ist das Internet für die öffentliche Hand immer noch Neuland, so dass die Möglichkeiten zu Information über diesen Weg noch unerschöpflich ist. Und der Mainstreamdeutung etwas entgegensetzt; mal sehen, wie lange noch.

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