Ansicht umschalten
Avatar von PG86
  • PG86

mehr als 1000 Beiträge seit 07.04.2017

Re: Stimmt, das Problem ist allerdings anderer Natur.

kleinermüller schrieb am 09.08.2023 20:45:
Danke für Deine interessante Antwort!

Sobald der RegEn-Strom in D gut und hoch läuft, produziert man in D bis zu 30 GW an Überschuss. Es braucht also Verbraucher oder der Marktpreis geht ins Minus.
Wenn er im Minus ist, kaufen die Nachbarn über die Interkonnektoren bis zu 13 GW ein, mehr geben die Leitungen in Nachbarländer nicht her. Wir in D müssen weniger RegEn abschalten, zahlen aber für die Abnahme der anderen Länder.

Verstanden, klar

In F ist es jetzt so, dass plötzlich ein Marktteilnehmer für Abnahme zahlt, d.h. eigene Produktion wird herunter gefahren, weil nicht mehr rentabel, wenn man den Strom temporär am Interkonnektor abnehmen kann.

ja logisch

In der Umkehr funktioniert das aber nicht, da F keine nur begrenzte Überkapazitäten besitzt.

auch klar

Das Problem lässt sich einstweilen nur beheben, wenn wir den Ausbau vorerst aussetzen und Speichertechnologien massiv ausbauen, um die Überschüsse abzupuffern.

Kurz: Der RegEn-Strom sorgt in Hochzeiten zu Verfall der Preise, was Investitionen hemmt. In der Dunkelzeit für nicht deckbare Nachfrage. Die Preise werden volatiler bis ins Negative und die Versorgungssicherheit leidet. Man kann es auch so sehen, dass die RegEn in D dafür sorgen, dass Fs Energiewirtschaft untrentabler gemacht wird; auf Kosten der Sicherheit.

Aber es gibt Dinge, die ich dabei nicht verstehe:
Derjenige (Netzbetreiber Enedis? Wohl kaum RTE) der den Strom in F aus D bei viel Wind/Sonne umsonst bekommt , verkauft ihn viel teurer an private Haushalte und Unternehmen in F weiter. Da wird ja nicht sekundengenau abgerechnet. Der muss sich doch eine goldene Nase verdienen. Dazu sagt er EDF: "Von Dir brauche heute ich viel weniger Strom."
Das ist dann für die EDF schlecht, wenn deren Kraftwerkspark runtergefahren wird, denn dann wird aufgrund niedrigerer Produktion weniger Geld verdient. Außerdem ist häufiges Hoch- und runterfahren nicht gut für die Anlage. Wartung kostet auch.
Allerdings ist Enedis eine 100%tige Tochter von EDF. Also muss dieses Geld doch letztendlich bei der EDF landen.
Und wenn sich das ganze für Frankreich nicht rechnet, warum macht man das dann hier?
Liegt es daran, dass die AWK in F noch nicht wieder alle betriebsbereit sind und man im Winter auf deutschen Kohlestrom angewiesen ist?

PS für Deutschland ist es schon klar, da bekommen die Windmühlen- bzw. Solarbetreiber das geld auch für den temporär wertlosen Strom.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten