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  • Alones

488 Beiträge seit 20.02.2021

Re: Ein paar Fragen (ungeordnet)

- Warum benötigten so viele hier im Forum das Melnyk-Interview von Jung&Naiv, um wenigstens mal ein bisschen nicht nur über diesen Faschisten im Botschaftergewand, sondern auch über die Positionen der politischen Klasse der Ukraine ins Grübeln zu kommen?

Wahrscheinlich Unwissenheit. Auf Spiegel Online erfährt man natürlich nicht, was Melnyk so für ein Typ ist. Stattdessen bekommt man einfach nur die Info geliefert, dass es in der Ukraine keine Nazis gibt und damit ist das Thema durch. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ende.

- Warum hat sich Melnyk überhaupt diesem Interview gestellt bzw. war er vorher etwa der Ansicht, die Mehrheit der Deutschen sei schon wieder für eine faschistische Perspektive bereit?

Seine Ansichten waren auch schon vorher bekannt. Und anscheinend genießt er hier ohnehin völlige Narrenfreiheit. Er kann sich - aus welchen Gründen auch immer - alles erlauben. Warum sollte er das Interview auch nicht geben? Konsequenzen hat er wohl keine zu befürchten.

- Warum denken so viele (nicht nur hier im Forum), wer die politisch-gesellschaftliche Lage der Ukraine (ganz abgesehen von der ökonomischen) kritisch einschätzt, sei automatisch Putinfreund und Befürworter des russischen Krieges in und gegen die Ukraine?

Weil eine differenzierte Sichtweise des Konflikts nicht dabei hilft, die eigenen geopolitische Ziele durchzusetzen. Es braucht ein Feindbild. Dementsprechend ist natürlich auch jeder, der das gängige Narrativ hinterfragt, automatisch ein Nazi und Putinversteher. Selbst aufrechte Pazifisten, die jegliche Form von (militärischer) Gewalt ablehnen, werden in diese Richtung gedrängt. Die Methoden sind zwar plump, aber leider trotzdem sehr effektiv.

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