Ich finde auch, dass meine Schüler am meisten davon haben, wenn ich ihnen 60 Minuten Arbeitszeit gebe und dann eine kurze Videokonferenz mache zum Vergleichen. Da habe ich hin und wieder tatsächlich den Eindruck, dass auch etwas gelernt wird.
Das größte Hindernis dafür ist jedoch, dass ich begründete Halbjahrsnoten fertigstellen muss. Dafür muss ich alle immer wieder kleine Aufsätze schreiben lassen und diese benoten. Bei 12 Lerngruppen zu 27 Schülern bedeutet das, dass ich bei 10 Minuten pro Schüler 6 Tage die Woche 8 Stunden am Tag zu nichts anderem käme (ohne Pausen). Realistisch schaffe ich 2-3 Lerngruppen pro Woche, habe dann aber keine Zeit mehr für Videokonferenzen, schließlich muss ich auch noch Unterricht vorbereiten. Und alle anderen kriegen dann schriftliche Aufgaben ohne Rückmeldung.
Distanzunterricht heißt stumpf, dass man sich permanent entscheiden muss: Entweder investiere ich meine Zeit in die Betreuung der Schüler oder in ihre Bewertung. Beides gleichzeitig klappt nicht.