Das ist alles richtig - nur nicht unbedingt in gleicher Ausprägung für alle.
Es gibt Schüler, für die wäre ein auch nur halbwegs brauchbar eingerichteter Distanzunterricht jedem eingespielten Präsenzunterricht um Längen überlegen - einfach, weil er zu ihnen passt, und weil die bessere Eignung alle Mägel und Probleme überwiegt.
Aber es gibt auch Schüler, für die der Präsenzunterricht besser passt. Er ist eben mehr "ihre Form". Und auch ein guter Distanzunterricht würde für sie hinter einem auch nur mäßig durchgeführten Präsenzunterricht zurückbleiben.
Dasselbe trifft für Lehrer zu. Manche würden, wenn man ihnen die Freiheit ließe, sicher einen guten Distanzunterricht auf die Beine stellen. Andere brauchen die Klasse vor sich, den direkten Austausch, den Blickkontakt ohne "Mattscheibe" dazwischen.
Das alles wäre kein Problem, wenn man die Menschen ließe, wie sie wollen und brauchen. Wenn es überhaupt darum ginge, ein Optimum an Bildung für die Kinder zu erreichen. Aber das passiert nicht, weil Schule in diesem Land nun einmal eine ganz wesentliche andere Funktion hat: Verwahranstalt für Minderjährige zu sein, damit die Eltern im Hamsterrad rennen können, und - weil sich das historisch nun eben so ergeben hat - nebenher auch noch zu "unterrichten".