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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Unfähigkeit der Lehrer + fehlende Peitsche aus Ministerium -> Lücke genutzt

Das Problem an dieser Studie:
Man hat hier nicht nach Schule aufgegliedert, denn es gilt ja leider auch die banale Erkenntnis:
Schon innerhalb einer Schule bzw. Klasse unterscheiden die Darbietungen der Lehrer, wie Tag und Nacht.
Manche schaffen es, fast einen völlig normalen Unterricht auf die Beine zu stellen.
Andere haben den "Mut zur Lücke" und lassen den Unterricht einfach ausfallen.

Wenn bei den gleichen Schülern ein derart unterschiedliches Qualitätsniveau gefahren wird, kann das Problem ja kaum auf Seite der Schüler und deren IT-Technik liegen.

Nur einmal zur Erinnerung in NRW haben Gynmnasiallehrer eine regelmäßige Wochenarbeitszeit von 41 Stunden, davon ungefähr 25 Stunden Schulunterricht.
Die langen Ferien sind natürlich eigentlich auch Arbeitszeit (jenseits der üblichen Urlaubstage).
Die viele Nichtunterrichtszeit, also locker die Hälfte der Arbeitszeit, dient eigentlich zur Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, also auch der Korrektur von Klausuren, Tests, Hausaufgaben etc.

Der Schwerpunkt des Studiums liegt eigentlich darin, den Stoff für die Schüler aufzubereiten, um ihn dann an die Kinder zu bringen. In der Realität wird der ganze Kram bis ins kleinste Detail von den Schulbuchverlagen vorgekaut und die Lehrer können sich durchaus einen gnadenlos überbezahlten Halbtagsjob daraus machen.

Und Ministerium bzw. Schulaufsicht? Wer einmal das Referendariat und die Probezeit überstanden hatte, der hat da nicht viel zu befürchten, wenn er keine silbernen Löfffel klaut: Vulgo: Die Rituale einhalten. Also regelmäßig zum Unterricht erscheinen und die erforderlichen Klausuren schreiben zu lassen. Der Lehrplan war da eine Art grobe Richtschnur dessen, was geleistet werden sollte.

In der Pandemie hat man seitens des Ministeriums keinerlei Leistungsvorgaben gemacht. Das rächt sich jetzt ziemlich bitter, weil die Lehrleistung nurnoch an der Motivation und auch der Fähigkeit, einmal etwas eigenständiges und kreatives auf die Beine zu stellen, hing.

Das ist in die Hose gegangen.

Den gegenteiligen Effekt konnten die Forscher dort beobachten, wo Lehrer stärker mit den Kindern in Verbindung sind, sei es in Form von Rückmeldungen oder in Form von Videokonferenzen. Und wo sich Lehrer mehr um die Kinder bemühen, sind die Eltern weniger gestresst. In der Studie heißt es: »Je häufiger die Lehrkräfte in den verschiedenen Fächern Lösungen zuschicken, Feedback gaben, Unterricht per Videokonferenz anboten und Kontakt zu den Schülern hatten, desto geringer war das Stresserleben der Eltern aufgrund der häuslichen Beschulung«.

Ja wirklich? Danke für die Selbstverständlichkeit.
Natürlich lieben es auch die Kinder von den Lehrern eine Wertschätzung zu erfahren und auch eine Rückmeldung für ihre Leistung zu erhalten. Gerade Kinder sind dafür äußerst dankbar.
Aber genauso demotivierend wirkt der andere Kram.

Tja, jetzt gibt es ab Montag wieder Wechselunterricht in NRW und schon ging wieder die Losung herum, dass man den "Remote"-Kindern nicht wirklich ein Unterrichtsangebot machen könnte. Das überfordert schon wieder.
Wenigstens sind die in den Kernfächern auf den Trichter gekommen, die Kinder einfach zuzuschalten. Das klappt sogar gut.

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