Hallo Be Ni,
vielen Dank für Ihre interessanten Fragen! Ich kann dies leider jetzt nicht in allen Einzelheiten beantworten. Für eine vertiefte Recherche zur Beantwortung Ihrer sehr speziellen Fragestellungen fehlt mir jetzt die Zeit. Nur so viel zur Kritischen Theorie:
Ich schätze die Arbeiten der älteren Vertreter (Horkheimer, Adorno, Fromm, Marcuse...) sehr. Insbesondere ihre Studien zum autoritären Charakter, der Kritik des Kulturbetriebs sowie zur Instrumentalisierung des Menschen. Die älteren Arbeiten fußen durchaus auf einer marxistischen Grundlage, versuchen aber hierüber hinaus zu gehen und theoretische Leerstellen zu füllen, auch theoretisches Neuland zu begehen. Auch die neuere Kritische Theorie - angefangen bei Jürgen Habermas über Axel Honneth, Oskar Negt bis zu Hartmut Rosa - halte ich für unbedingt lesenswert. Sie zeigt, wie inspirierend die Kritische Theoriebildung auch für die heutige (postmoderne) Zeit und natürlich auch für die Entwicklung der Sozialwissenschaften ist. Insbesondere auch die Arbeiten von Habermas zum Diskurs halte ich in Zeiten einer wiederkehrenden öffentlichen Diskursverengung in Bezug auf aktuelle und brisante Themen sehr wichtig.
347 Beiträge seit 02.05.2019