Fifi B. schrieb am 13. April 2006 11:24
> Knud Schmidt schrieb am 12. April 2006 23:04
> > Man kann ja nun nicht fremde Territorien mittels Krieg dem eigenen
> > Staatsgebiet einverleiben - und sich dann ernsthafterweise darüber
> > beschweren, daß da ja lauter Ausländer leben, die sich irgendwie
> > nicht richtig integrieren wollen.
> Das ist ziemlicher Blödsinn! Es geht um Neueinwanderer, die aus dem
> mexikanischen Kernland stammen.
Das Thema ließe sich nicht darauf reduzieren. Du hattest in Deinem
Ausgangsposting schlicht versäumt in Betracht zu ziehen, daß es im
Süden der USA von Anfang an eine große spanischsprachige Population
gab, von denen bis heute ein Großteil an der spanischen Sprache
festgehalten hat. Hieran ist nichts neu. In so mancher Gegend
stellten die Mexikaner schon von Tag 1 an die Bevölkerungsmehrheit.
Die Migrationsbewegung der Latinos (beileibe nicht bloß aus Mexiko!)
fand in jene spanische Popoulation h i n e i n statt. Es hätten
sich doch gar nicht in diesem Maße Nur-Spanischsprecher niederlassen
können, wenn es nicht bereits eine funktionierende spanischsprachige
Infrastruktur gegeben hätte.
Was mich hier stört, ist diese Chuzpe: Wenn damals ein doitscher
Kaiser die westliche Hälfte des Osmanischen Reichs annektiert hätte,
könnte man doch nicht jammern, daß fortlaufend ungebeten die heutigen
Türken in "unsere" Hälfte einwanderten und sich nicht integrieren
wollten. Solche Vorgänge lägen schlicht in der Natur der
militärischen Annexion.
Nicht nur der Gesunde Menschenverstand, sondern auch das Völkerrecht
sieht aus gutem Grund die Unverletzlichkeit der nationalen Grenzen
vor (worum sich die USA traditionell nicht scheren).
In die USA wandern übrigens sehr viele Latinos ein - wer was im Kopf
hat, der schielt schon sehr früh nach den USA. Der Braindrain ist
gewaltig in Amerika. Eine chilenische Freundin von mir ist mit ihrem
Sohn vor drei Jahren eingewandert, weil der Vater ihres Kindes in NY
lebt. Obwohl sie ansonsten ein Workaholic ist, ist ihr Englisch nach
wie vor mies. Neulich im Chat hatte ich sie spaßeshalber ins
englische gezogen ... aber es ging nicht. Sie sagt, sie käme mit
Spanisch so gut zurecht, es lohne einfach der Mühe nicht, eine neue
Sprache zu lernen. Ihr Sohn (11?) spricht längst fließend englisch.
Wie oben schon gesagt, ließe sich das Thema "Latinos in den USA"
nicht auf mexikanische Neueinwanderer reduzieren, zumindest hast Du
keinen Grund benannt, weshalb wir uns mit Tunnelblick dem Thema
widmen sollten.
--
Mit freundlichem Grunzen,
Knud
> Knud Schmidt schrieb am 12. April 2006 23:04
> > Man kann ja nun nicht fremde Territorien mittels Krieg dem eigenen
> > Staatsgebiet einverleiben - und sich dann ernsthafterweise darüber
> > beschweren, daß da ja lauter Ausländer leben, die sich irgendwie
> > nicht richtig integrieren wollen.
> Das ist ziemlicher Blödsinn! Es geht um Neueinwanderer, die aus dem
> mexikanischen Kernland stammen.
Das Thema ließe sich nicht darauf reduzieren. Du hattest in Deinem
Ausgangsposting schlicht versäumt in Betracht zu ziehen, daß es im
Süden der USA von Anfang an eine große spanischsprachige Population
gab, von denen bis heute ein Großteil an der spanischen Sprache
festgehalten hat. Hieran ist nichts neu. In so mancher Gegend
stellten die Mexikaner schon von Tag 1 an die Bevölkerungsmehrheit.
Die Migrationsbewegung der Latinos (beileibe nicht bloß aus Mexiko!)
fand in jene spanische Popoulation h i n e i n statt. Es hätten
sich doch gar nicht in diesem Maße Nur-Spanischsprecher niederlassen
können, wenn es nicht bereits eine funktionierende spanischsprachige
Infrastruktur gegeben hätte.
Was mich hier stört, ist diese Chuzpe: Wenn damals ein doitscher
Kaiser die westliche Hälfte des Osmanischen Reichs annektiert hätte,
könnte man doch nicht jammern, daß fortlaufend ungebeten die heutigen
Türken in "unsere" Hälfte einwanderten und sich nicht integrieren
wollten. Solche Vorgänge lägen schlicht in der Natur der
militärischen Annexion.
Nicht nur der Gesunde Menschenverstand, sondern auch das Völkerrecht
sieht aus gutem Grund die Unverletzlichkeit der nationalen Grenzen
vor (worum sich die USA traditionell nicht scheren).
In die USA wandern übrigens sehr viele Latinos ein - wer was im Kopf
hat, der schielt schon sehr früh nach den USA. Der Braindrain ist
gewaltig in Amerika. Eine chilenische Freundin von mir ist mit ihrem
Sohn vor drei Jahren eingewandert, weil der Vater ihres Kindes in NY
lebt. Obwohl sie ansonsten ein Workaholic ist, ist ihr Englisch nach
wie vor mies. Neulich im Chat hatte ich sie spaßeshalber ins
englische gezogen ... aber es ging nicht. Sie sagt, sie käme mit
Spanisch so gut zurecht, es lohne einfach der Mühe nicht, eine neue
Sprache zu lernen. Ihr Sohn (11?) spricht längst fließend englisch.
Wie oben schon gesagt, ließe sich das Thema "Latinos in den USA"
nicht auf mexikanische Neueinwanderer reduzieren, zumindest hast Du
keinen Grund benannt, weshalb wir uns mit Tunnelblick dem Thema
widmen sollten.
--
Mit freundlichem Grunzen,
Knud