Genau so sehe ich das auch. Am für Nationalisten und Patrioten
verständlichsten hat das wohl der amerikanische Anti-Vietnam-Aktivist
Abbie Hoffman bei seinem Prozess gegen ihn als Kopf der sog. Chicago
Seven formuliert:
> http://www.taz.de/pt/2002/08/17/a0238.1/text
"Welche Welten im Gerichtssaal aufeinander prallten, wurde schon bei
der Feststellung der Personalien deutlich: "Würden Sie Ihren Namen
nennen? Hoffman: Mein Name ist Abbie. Ich bin ein Waisenkind aus
Amerika. Wo wohnen Sie? Hoffman: In Woodstock Nation. In welchem
Staat liegt das? Hoffman: Im Bewusstsein. Es ist eine Nation
entfremdeter junger Leute. Wir tragen sie in unseren Köpfen mit uns
herum ebenso wie die Siouxindianer die Sioux Nation in ihren Köpfen
mit sich herumtrugen."
> http://www.taz.de/pt/2002/08/17/a0238.1/text
Auch wenn ich das längst nicht mehr Woodstock oder gar Nation nennen
würde, ist es dennoch richtig. Es gibt eine nicht kleine Masse
Menschen, überall auf diesem Planeten verteilt, die erkannt hat, wie
krank, stupide und zerstörerisch "das System" ist, die weg von ihm
wollen, die nach Alternativen suchen. Gehst Du im Sommer auf die
richtigen Festivals, wirst Du Spielplätze für Erwachsene finden, die
Trockenübungen für nach der Apokalypse machen, wobei es da meiner
Meinung und Motivation nach (andere nehmen lieber einfach nur Drogen
in rauen Mengen - leider) vor allem darum geht, wieder wie Menschen
miteinander umzugehen und nicht wie Konkurrenten im allerheiligen
Wettbewerb.
Ich selbst fühle mich, ähnlich wie Hoffman, keiner existierenden
Nation zugehörig, sondern einfach der Menschheit, wobei mir dabei nur
die Menschen was bedeuten und wichtig sind, die *Menschen* und vor
allem sich dessen bewußt sind - der Rest kann mir eigentlich
gestohlen bleiben und nervt mehr als dass er mein Leben bereichert.
Mir gehen all diese Leute auf den Sack, die zuerst Mann, Frau,
Christ, Jude, Moslem, Sozialist, Kommunist, Liberaler, Deutscher,
Franzose, Amerikaner, Manager, Kaufmann, Klempner, Koch,
Kleintierzüchter oder sonst was sind, also all jene, die sich über
ein letztendlich fiktives und/oder bedeutungsloses Label definieren,
anstatt einfach über ihre Person als Mensch.
Am schlimmsten sind dabei die Patrioten und Nationalisten, die
anscheinend nichts haben, auf das sie stolz sein können, so dass sie
eine fiktive Schicksalgemeinschaft über Merkmale gründen, mit denen
sie absolut nichts zu tun haben. Wer stolz ist, Deutscher zu sein und
mit mehr oder weniger blutiger Eisenfaust an die deutsche Nation
glaubt, schmückt sich doch mit fremden Kerzen, denn er hat doch weder
die deutsche Sprache erfunden, noch die Feder von Goethe, Schiller,
Kant und Nietzsche geführt (die größten deutschen Denker waren
übrigens alles Nonkonformisten), noch Bismarck bei der Gründung des
Reichs geholfen, noch Krieg geführt, noch das Brandenburger Tor
erbaut, noch das Automobil erfunden, noch die Kernspaltung entdeckt
etc. pp. Alles was diese jämmerlichen Gestalten zur "deutschen
Nation" beitragen ist der kleingeistige und vor allem realitätsfremde
Konformismus wichtigtuerischer Philister, mit dem sie die Atmosphäre
dieses an sich schönen Fleckchen Erdes vergiften.
"Sei recht fleissig und net faul, zahl Dei Steuer und halt's Maul"
steht auf einer alten Häuserfassade in Rottweil geschrieben. Nichts
könnte den jämmerlichen Geist dieser Patrioten besser darstellen.
Nach oben katzbuckeln, nach unten treten, wobei "unten" heute
Einwanderer, Ausländer und vor allem Moslems sind. Früher waren es
Intellektuelle, Zigeuner und vor allem Juden.
Nee, ich kann Dich gut verstehen. Es nervt kolossal, das man seinen
Freigeist, seine individuelle Persönlichkeit und Gesinnung, seinen
ursprüngliche, menschliche Natur der Diktatur dieses Pöbels und
seiner Profiteure und Ausbeuter, die nur wegen der breitwilligen
Gefolgschaft der konsum- und konformsüchtigen Massen überhaupt Macht
und Kapital besitzen, unterordnen muß, jeden Tag auf's neue. Da
gehört viel Kraft zu, aber zum Glück gibt es wenigstens das TP-Forum,
in dem man sich auskotzen und diesen Leuten eins vor den Latz knallen
kann - und die Erwachsenenspielplätze latürnich. :-)
Ich jedenfalls scheiß auf die "deutsche Nation".
*Gruß vom brennenden Opfer*
PS: Hier noch ein paar Zitate von Hoffman, den Typen finde ich echt
klasse:
"You measure a democracy by the freedom it gives its dissidents, not
the freedom it gives its assimilated conformists."
"I believe in compulsory cannibalism. If people were forced to eat
what they killed, there would be no more wars."
"Avoid all needle drugs. The only dope worth shooting is Richard
Nixon."
Und in seinem Abschiedsbrief (Suizid, 1989):
"It's too late. We can't win. They've gotten too powerful."
Hätte er doch noch gewartet, "das System" ist am zusammenbrechen...
verständlichsten hat das wohl der amerikanische Anti-Vietnam-Aktivist
Abbie Hoffman bei seinem Prozess gegen ihn als Kopf der sog. Chicago
Seven formuliert:
> http://www.taz.de/pt/2002/08/17/a0238.1/text
"Welche Welten im Gerichtssaal aufeinander prallten, wurde schon bei
der Feststellung der Personalien deutlich: "Würden Sie Ihren Namen
nennen? Hoffman: Mein Name ist Abbie. Ich bin ein Waisenkind aus
Amerika. Wo wohnen Sie? Hoffman: In Woodstock Nation. In welchem
Staat liegt das? Hoffman: Im Bewusstsein. Es ist eine Nation
entfremdeter junger Leute. Wir tragen sie in unseren Köpfen mit uns
herum ebenso wie die Siouxindianer die Sioux Nation in ihren Köpfen
mit sich herumtrugen."
> http://www.taz.de/pt/2002/08/17/a0238.1/text
Auch wenn ich das längst nicht mehr Woodstock oder gar Nation nennen
würde, ist es dennoch richtig. Es gibt eine nicht kleine Masse
Menschen, überall auf diesem Planeten verteilt, die erkannt hat, wie
krank, stupide und zerstörerisch "das System" ist, die weg von ihm
wollen, die nach Alternativen suchen. Gehst Du im Sommer auf die
richtigen Festivals, wirst Du Spielplätze für Erwachsene finden, die
Trockenübungen für nach der Apokalypse machen, wobei es da meiner
Meinung und Motivation nach (andere nehmen lieber einfach nur Drogen
in rauen Mengen - leider) vor allem darum geht, wieder wie Menschen
miteinander umzugehen und nicht wie Konkurrenten im allerheiligen
Wettbewerb.
Ich selbst fühle mich, ähnlich wie Hoffman, keiner existierenden
Nation zugehörig, sondern einfach der Menschheit, wobei mir dabei nur
die Menschen was bedeuten und wichtig sind, die *Menschen* und vor
allem sich dessen bewußt sind - der Rest kann mir eigentlich
gestohlen bleiben und nervt mehr als dass er mein Leben bereichert.
Mir gehen all diese Leute auf den Sack, die zuerst Mann, Frau,
Christ, Jude, Moslem, Sozialist, Kommunist, Liberaler, Deutscher,
Franzose, Amerikaner, Manager, Kaufmann, Klempner, Koch,
Kleintierzüchter oder sonst was sind, also all jene, die sich über
ein letztendlich fiktives und/oder bedeutungsloses Label definieren,
anstatt einfach über ihre Person als Mensch.
Am schlimmsten sind dabei die Patrioten und Nationalisten, die
anscheinend nichts haben, auf das sie stolz sein können, so dass sie
eine fiktive Schicksalgemeinschaft über Merkmale gründen, mit denen
sie absolut nichts zu tun haben. Wer stolz ist, Deutscher zu sein und
mit mehr oder weniger blutiger Eisenfaust an die deutsche Nation
glaubt, schmückt sich doch mit fremden Kerzen, denn er hat doch weder
die deutsche Sprache erfunden, noch die Feder von Goethe, Schiller,
Kant und Nietzsche geführt (die größten deutschen Denker waren
übrigens alles Nonkonformisten), noch Bismarck bei der Gründung des
Reichs geholfen, noch Krieg geführt, noch das Brandenburger Tor
erbaut, noch das Automobil erfunden, noch die Kernspaltung entdeckt
etc. pp. Alles was diese jämmerlichen Gestalten zur "deutschen
Nation" beitragen ist der kleingeistige und vor allem realitätsfremde
Konformismus wichtigtuerischer Philister, mit dem sie die Atmosphäre
dieses an sich schönen Fleckchen Erdes vergiften.
"Sei recht fleissig und net faul, zahl Dei Steuer und halt's Maul"
steht auf einer alten Häuserfassade in Rottweil geschrieben. Nichts
könnte den jämmerlichen Geist dieser Patrioten besser darstellen.
Nach oben katzbuckeln, nach unten treten, wobei "unten" heute
Einwanderer, Ausländer und vor allem Moslems sind. Früher waren es
Intellektuelle, Zigeuner und vor allem Juden.
Nee, ich kann Dich gut verstehen. Es nervt kolossal, das man seinen
Freigeist, seine individuelle Persönlichkeit und Gesinnung, seinen
ursprüngliche, menschliche Natur der Diktatur dieses Pöbels und
seiner Profiteure und Ausbeuter, die nur wegen der breitwilligen
Gefolgschaft der konsum- und konformsüchtigen Massen überhaupt Macht
und Kapital besitzen, unterordnen muß, jeden Tag auf's neue. Da
gehört viel Kraft zu, aber zum Glück gibt es wenigstens das TP-Forum,
in dem man sich auskotzen und diesen Leuten eins vor den Latz knallen
kann - und die Erwachsenenspielplätze latürnich. :-)
Ich jedenfalls scheiß auf die "deutsche Nation".
*Gruß vom brennenden Opfer*
PS: Hier noch ein paar Zitate von Hoffman, den Typen finde ich echt
klasse:
"You measure a democracy by the freedom it gives its dissidents, not
the freedom it gives its assimilated conformists."
"I believe in compulsory cannibalism. If people were forced to eat
what they killed, there would be no more wars."
"Avoid all needle drugs. The only dope worth shooting is Richard
Nixon."
Und in seinem Abschiedsbrief (Suizid, 1989):
"It's too late. We can't win. They've gotten too powerful."
Hätte er doch noch gewartet, "das System" ist am zusammenbrechen...