Das warum kann ich dir sagen. Es ist ein Einstellung- und Systemproblem.
Einstellungsproblem:
es reicht hier zu sehen wie die USA reagieren: make Amerika great again (abgesehen davon, das fast kein Journalist das wichtige an Trumps Wahlspott aufgegriffen hat: das heißt nämlich nichts weniger als das die USA eben nicht (mehr?) great sind). Aber vor allem muss doch auffallen: wie gedenkt Trump die USA wieder "großartig" zu machen? Durch harte Arbeit? Nein. Durch bessere Forschung und weiter gestreute gute Universitäten und öffentliche Forschung? Nein (man bleibt beim schwachen Staat).
Wie erreicht er also (denkt er) sein Ziel: Drohung, Militär, Einschüchterung, Missbrauch von internationale Organisationen, wobei das Düpieren und die Unterwanderung nicht mehr ausreicht, bei der WTO nutzt man sogar die Möglichkeit die Organisation just DANN abzuschaffen wenn man SELBST gerade von ihrem Urteil profitiert hat. Dies hat wohlgemerkt System. Gegen Russland und China haben US amerikanische Vertreter mehrfach dazu aufgerufen den "International Court of Justice" einzuschalten.......währen man selbst seine Urteile nicht anerkennt.
Das Leitmotiv der USA: Regeln beugen, abschöpfen, post-Weltkriegsstandard halten, Geld drucken und mit gekauften Ratingagenturen die eigene Bonität auf AAA halten, andere der Währungsmanipulation bezichtigen, aber nur wenn es entgegen kommt, selbst Staatsfinanzierung durch Schulden zu betreiben......
Alles, wirklich alles an Niederträchtigkeit vorstellbare, aber kein Wort über Anstrengen, Aufholen, Forschen, und vor allem das Mantra: der schwache Staat. Und jeder der ein Konkurrent ist, ist ein Sicherheitsrisiko.
Systemproblem:
die große Panik der Eliten ist doch erst ausgebrochen weil die postulierte Überlegenheit der Demokratie, oder besser, das Binom "Demokratie-"feier" Markt", eben nicht Synonym für wirtschaftlichen Erfolg und Fortschritt ist, sondern im Gegenteil, starke staatliche Kontrolle der politisch gewollten Ziele, mit begleitender Gesetzgebung mit Lenkwirkung, wesentlich bessere Erfolge erzielt hat, was infrastrukturelle Entwicklung und nachhaltiges Wachstum angeht, jedenfalls als das Mantraartig verteidigte System der "freien Wirtschaft" (die aber gerne nach dem Staat ruft, auch in den USA, wenn das Schiff sinkt).
Da Europa keine Souveränität hat (Snowden, Assange, Nordstream, Eurofighter vs F35, etc, etc) und Staaten wie Deutschland eigentlich "besetzte Vasallenstaaten" sind, welche nur eine sehr bedingte Souveränität haben, eigentlich zum Abnicken jeder noch so dummen US Politik gezwungen (ob nun Entführungen, Folter, Wirtschaftskrieg oder nationale, legitime wirtschaftliche Entscheidungen), kann man davon ausgehen, dass die Staaten die einen Vasallenstatus haben, und sich nicht davon frankieren können, durch langsames ökonomisches Ausbluten und intellektuelles Ausspionieren, dem effektivem Niedergang geweiht sind. Und dies beschreibst du sehr gut.
Ubi maior minor cessat. So sagten die Römer.
Im Grunde genommen ist dies alles eine Parallele der Kriegsführung des chinesischen Kaisers, während des illegalen Opiumkrieges (ja "wir" waren es mal wieder), der deshalb gescheitert ist, weil man Kritik oder schlechte Nachrichten nicht mehr übermitteln darf. Also: Potemkinsche Dörfer für alle!
Oder wir fangen an für uns selbst zu denken und begleiten die freundlichen Besatzer mit großen Komplimente vor die Tür, oder wir werden keine "Verteidigung" mehr brauchen, sondern Entwicklungshilfe.
Nur wird dies nach Jahrzehnten einer, nach Bündnistreuegrad selektionierten Politkarrieren, Universitätskarrieren und Wirtschaftskarrieren, eigentlich unmöglich.
P.S. auch ich sehe seit einiger Zeit einige sehr arbiträre Entscheidungen der Zensoren auf diesen Seiten. Dies ist aber ein immanentes Problem jeder Zensur.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.01.2020 11:10).