... aus zwei wesentlichen Gründen und unter zwei wesentlichen Bedingungen:
Die Gründe sind
- die Wirtschaftsideologie: Der Neoliberalismus kennt nur Gewinner und Verlierer - und zwar sowohl innergesellschaftlich als auch global - und sein heiliges Motto lautet: Jeder ist seines Glückes Schmied (Glück definiert als der american way of life). Und dazu ist (fast) jedes Mittel recht.
- Die Folge dieses Trugbildes ist die grundsätzliche Abneigung der Menschen gegen den Staat und seine Repräsentanten. Das Volk lebt also vereinfacht gesprochen trotz des Staates, nicht wegen oder mit Hilfe des Staates. Weitere Folge: Jeder gegen jeden, treffend ausgedrückt in der Sentenz:
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.
Das führt zwangsläufig und auf lange Sicht zum Weltuntergang - unter den Bedingungen
- eines Atomkrieges
- eines fehlschlagenden paradigmatischen Umdenkens der amerikanischen Gesellschaft
Die meisten Chinesen hingegen identifizieren sich mit ihrem Staat. Da ist der Gedanke tief verwurzelt, dass der Staat den Willen des Volkes im besten Sinne verwirklicht. Der Staat ist nicht weit weg, sondern jeder ist Teil des Staates und trägt zum Wohlstand aller bei.
Wirtschaftstheoretisch und wirtschaftsethisch betreiben sie eine funktionierende und erfolgreiche Symbiose aus Konfuzianismus, Marxismus und sozialer Marktwirtschaft,
nach dem Motto: Prüfet alles, und behaltet das Gute.
Nur diese Einstellung hat Zukunft.