SigismundRuestig schrieb am 06.09.2023 18:44:
Die Aiwanger-Versteher Söder, Merz und Konsorten haben sich von den Aiwanger-Brüdern - und zwar von den erwachsenen - ganz schön an der Nase herumführen lassen!
Nachdem - unbestritten - bekannt wurde, dass Hubert Aiwanger an dem Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg mit einem oder mehreren der Flugblätter im Schulranzen erwischt, des Erstellens bzw. Verteilens aus Sicht der Schulleitung überführt und - ohne Widerrede - mit einem Referat bestraft wurde, hatte sein Bruder Helmut die Autorenschaft für sich reklamiert und als Begründung angeführt, er wäre über die Schule verärgert gewesen, da man ihn hatte durchfallen lassen. Wenig später hat er seine Begründung ergänzt: er hätte die links-versiffte Lehrerschaft dieser Schule provozieren wollen.Bereits hier werden zwei Glaubwürdigkeitsdefizite erkennbar:
1. Unglaubwürdig ist, dass an einem bayerischen Gymnasium in der zweiten Hälfte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts - von 1957-2018 war das Bayerische Kultusministerium fest in CSU-Hand! - die Erstellung und Verbreitung eines derart ekelhaften und menschenverachtenden antisemitischen Pamphlets mit einer derartigen geringen Bagatellstrafe geahndet worden sein soll.
2. Unglaubwürdig ist, dass an einem bayerischen Gymnasium in starker CSU-Hand - wie unter Punkt 1 ausgeführt -, sich eine links-versiffte Lehrerschaft hätte etablieren können.
Nun, die links-versiffte Lehrerschaft, und hier schließt sich ein Kreis, hat wohl Helmut in dem Lehrer verortet, der die Existenz des Pamphlets der SZ mitgeteilt hat und von dem - aus Aiwanger-nahen Kreisen - bekannt wurde, dass es sich um einen SPD-nahen Lehrer handelte. Ob dies als Charakterisierung einer möglichen Links-Versifftheit ausreicht, kann ich nicht beurteilen, aber möglicherweise wird das bei den Aiwangers so gesehen. Und so wandelt sich das Pamphlet - im Aiwanger-Handumdrehen - von einem antisemitischen zu einem links-versifften und die ganze Affäre von einer Aiwanger-Affäre zu einer SPD-Affäre! Und die Aiwangers lachen sich ins Fäustchen, wie sie es denen da oben in Berlin im Kanzleramt und denen da oben in München in der Staatskanzlei wieder einmal gezeigt haben. Das scheint die Art und Weise zu sein, mit der man sich - im Sinne Aiwangers - wohl die Demokratie wieder zurückholen will.
Hund seids halt scho, Ihr Aiwangers, wenn auch mit jugendlich-antisemitischem Hunde-Geruch!
Ein letztes Glaubwürdigkeitsdefizit hat sich aufgetan, als bekannt wurde, dass eine namentlich bekannte Parteifreundin Aiwangers sich bei dem besagten Lehrer zweimal - wohl im Auftrag Aiwangers - erkundigt haben soll, ob Aiwanger aus dieser „Sache“ „Gefahr drohen“ könnte. Zu diesem massiven Vorwurf hat sich weder Aiwanger persönlich geäußert noch wurde er von dem „fairen Aufklärer“ Söder dazu befragt.
PS: Ein Hinweis zur Glaubwürdigkeit.
Selbst Abiturient eines bayerischen Gymnasiums Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts und wegen eines Artikels in der Schülerzeitung von der Schule geflogen kenne ich mich in diesen Gepflogenheiten bestens aus. Nachdem ich von zwei Lehrern gehört hatte, die im privaten Kreis Unverständnis über das Vorhergehen der Schulleitung in dieser „Affäre“ geäußert haben sollen, wäre das der einzige Hinweis auf eine - möglicherweise - links-versiffte Lehrerschaft an diesem bayerischen Gymnasium.
Und wenn?
Ob jemand vor 35 j in der Schule irgendwas gemacht hat, darf keine Relevanz auf irgendwas haben.
Was willst du? 90% aller Menschen verurteilen und ausgrenzen weil in ihrem Leben mal was nicht 100% moralisch korrekt gelaufen ist?
Bitteschön, mach das.
...nur...die dann überbleiben, Interessen mich überhaupt nicht.
Wer was macht, macht Fehler....und wer keine Fehler macht, hat nie versucht überhaupt irgendwas zu machen.
...und nein, niemand muss sich für 35 j alte Dummheiten entschuldigen.
Sowas aus der Kiste zu holen ist einfach schmutzig.