Die dümm..grössten Trolle sind für mich die, die glauben, wenn man hier den Menschen die Lebenshaltungskosten unbezahlbar macht, dass dann von Deutschland aus der sogenannte Klimawandel in irgendeiner magischen Weise beeinflusst wird.
Kann ich so stehen lassen. Die sind aber m.E. irrelevant. Was ich wahrnehme, sind Leute - und zwar ganz schön viele -, die behaupten, wir in Deutschland brauchten nichts zu ändern - und sollten es am besten auch gar nicht -, weil wir die Welt sowieso nicht retten könnten.
Was aber höchstens die o.g. dümm..grössten Trolle erwarten.
Vielmehr sollte jeder Mensch und sollte jede Nation erst mal vor der eigenen Haustür kehren, bevor jemand auf andere zeigt. Und wir haben genügend Dreck vor unserer Haustür. Also sollten wir mit dem China-Bashing aufhören - zumal wir eine ganze Menge CO2-Bilanz der Chinesen komfortabel importieren oder, anders formuliert, wir unseren Dreck dorthin ausgelagert haben.
Es ist ohne Frage eine korrekte Wahrnehmung, dass in China viel Geld in neue Kohlekraftwerke investiert wird. China ist ein Land mit immer noch enormem Wachstum - relativ und absolut. Irgendwoher muss dafür die Energie kommen.
Es ist aber auch richtig, dass "zufällig" wenige Jahre, nachdem in Deutschland das EEG ins Leben gerufen und damit der Ausbau der Erneuerbaren in bislang unbekanntem Maße forciert wurde, China dies als Export-Chance begriff und nicht nur im großen Stil in die Produktion von PV-Panels einstieg, sondern dafür und für die bis dato praktisch inexistente chinesische Windkraftindustrie eine massive Binnennachfrage schuf, indem das Land in enormem Umfang eigene EE-Kapazitäten aufbaute. Sie bauen also keineswegs NUR Kohlekraftwerke.
Das macht den Bau von Kohlekraftwerken nicht gut, aber es kann helfen, zum wahren Kern von der unsinnigen Behauptung einer "magischen" Beeinflussung vorzudringen.
Und natürlich kann es nicht sinnvoll sein, Lebenshaltungskosten irgendwo unbezahlbar zu machen. Aber wenn der Verbrauch von Energie, die aus fossilen Quellen erzeugt wurde, als Problem angesehen wird, dann erscheint es mir sinnvoll, diesen Verbrauch weniger attraktiv zu machen. Wir leben in einer kapitalistisch durchdrungenen Wirtschaft. Da ist es naheliegend, die Sache übers Geld anzugehen. Einfach Energie zu verteuern verkennt jedoch das Problem, dass die größten Verschwender solche Verteuerungen locker wegstecken können, die Leute am unteren Ende der Einkommensskala aber noch nie die Möglichkeit hatten, wirklich viel Energie zu verschwenden. Das löst also das Problem nicht. Folglich wäre ein Deputatsystem oder, anders ausgedrückt, eine Kontingentierung von Energie sinnvoller, d.h., jeder hat ein gewisses Energiebudget zur Verfügung, mit dem er oder sie je nach Wahl Zug oder Fahrrad oder Auto fahren oder eine große oder eine kleine Wohnung mäßig oder saunamäßig beheizen kann, bis das Budget alle ist. Und dann wird es teuer, und zwar richtig, sodass es auch den Porschefahrern wehtut.
Aber über all sowas braucht man sich natürlich nicht den Kopf zu zerbrechen, wenn man sagt, dass einem der Meeresspiegel des Jahres 2050 am Arsch vorbeigeht, ebenso wie das Ergehen der eigenen Kinder und Enkel, oder wenn man behauptet, alle Diagnosen zum Klima wären eine Verschwörungstheorie.