Dafür muss man erstmal eine plausible Erklärung finden! Die plausibelste setzt bei den Machtstrukturen in der kapitalistischen Gesellschaft an: Dort regieren in der Tat Banken und Konzerne (mit). Kein Wunder, denn im Kapitalismus ist die Wirtschaft systembedingt stark konzentriert.
Es bleibt allerdings eine Frage: Wenn alle Studien sagen, dass Klimaschutz ein so exzellentes Geschäft ist: Warum investieren die Konzerne dann nicht massiv in Erneuerbare? Kann es sein, dass die alle nur zu blöd sind, um die Studien zu verstehen? Ich wüsste nichts, was ein Konzern lieber täte, als einen Haufen Geld in die Hand zu nehmen und es in ein Projekt zu stecken, dass mit Sicherheit gute Gewinne abwerfen wird.
Die traurige Wahrheit ist: Die Studien sind allesamt nicht ganz dicht, weil sie ökonomische Rückkoppelungseffekte komplett ausblenden. Die Wirtschaft soll weiterhin wachsen, nur steht da nicht, woher das Wachstum eigentlich kommen soll. Kurz gesagt, "grünes Wachstum" funktioniert nicht. Da "Grün" aber sein muss (wir wollen ja schließlich überleben), muss die Wirtschaft schrumpfen. Und zwar solange, bis es ökologisch verträglich ist.
Und das ist genau das, das Schrumpfen, verträgt der Kapitalismus überhaupt nicht, weshalb der Staat ja auch während Krisen Milliardenbeträge in die Wirtschaft pumpt: nämlich um sie mittelfrsitig wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Nicht, um Konzerne zu pimpen.
Der Ausstieg aus dem Kapitalismus steht an, doch keiner traut sich. Auch die TP-Autoren, die hier immer die Schlechtigkeit der Welt beklagen, trauen sich nicht, sich der Wahrheit zu stellen. Schade.