Diejenigen, von denen die damalige Begründung stammt, hatten sich ebenfalls ihr Leben lang mit amerikanischem Recht auseinandergesetzt. Dieses Argument ist also schon einmal hinfällig.
Es geht darum, dass nicht ich mit meinem begrenzten Verständnis das Argument mit der Privacy für Unfug halte sondern weil der SCOTUS das so sieht. Und der ist der finale Entscheider. Nicht ich, nicht sie.
Ich widerhole es noch einmal: Was ein Individuum mit seinem Körper macht, geht das Kollektiv nichts an.
Zum ersten gälte dies nur für den Fall, dass die Gesellschaft vom Individuum irgendwie von allen Verpflichtungen freigesprochen werden würde, was eine absurde Vorstellung ist.
Zum zweiten gilt dass sobald der Embryo ein eigenes Bewusstsein ("Leben") hat das eine unzulässige Vereinfachung ist. Denn dann "macht kein Individuum etwas mit seinem Körper" dann ist der Embryo ein separater Mensch über den die Mutter eben keine unbeschränkte Verfügung mehr hat und eine Abtreibung daher Mord.
Schwangerschaftsabbrüche sind keine wesentliche Ursache von Suchterkrankungen.
Hatte ich nicht behauptet.
2) auch ungeborenes Leben zu schützen.
Das ist kein Naturgesetz und meines Wissens auch kein expliziter Bestandteil der US-Verfassung.
Die Betonung liegt auf "Leben". Und das Leben seiner Bürger zu schützen, auch solange diese noch nicht geboren sind, ist eine zentrale Pflicht aller Staaten. Die unverändert ungeklärte Frage ist, ab wann man von Leben reden will. Oder wollen Sie erst ab der vollendeten Geburt von Leben reden?
Wenn es so wäre, könnte das übergriffige Kollektiv jedes Individualrecht aushebeln.
In mancher Hinsicht tut es das ja auch. Zuletzt heiß diskutiert die Impfpflicht. Im umgekehrten Sinn würde das das Individuum aber von jeder Verantwortung für seine Aktionen freisprechen und alle Pflichten auf die Gesellschaft verlagern. Geht auch nicht. Das muss also ausgehandelt werden. Dafür sind Abstimmungen und dann Gesetze da. Also genau das was der SCOTUS gefordert hat.