"Wir müssen uns klarmachen, dass, wenn wir ein Fünftel weniger arbeiten, wir auch ein Fünftel weniger Waren und Dienstleistungen produzieren", sagte Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer vom Institut der Deutschen Wirtschaft im Deutschlandfunk zu Kippings Vorstoß. "Das ist Konsum, der uns am Ende natürlich fehlt, den wir nicht leisten können und der, nebenbei bemerkt, natürlich auch dazu führt, dass wir weniger Steuereinnahmen haben und auch weniger umverteilen können."
Das ist natürlich ausgemachter Unsinn, denn der Konsum 'fehlt' ja aus Mangel an Kaufkraft jetzt schon. Das ist, was man unter einer Überproduktionskrise versteht.
Die Steuereinnahmen fallen allenfalls wegen einer reduzierten Lohnsumme, was primär die Kaufkraft weiter reduziert. Sinn macht die Reduktion der Arbeitszeit also, wenn die Produktionsreduktion um so viel wie möglich höher ist, als der Kaufkraftverlust, der jedoch nicht bei allen Konsumenten, sondern bloss der vergleichsweise kleinen Gruppe in der Produktion Beschäftiger auftritt.
Die Lohnkosten steigen relativ, auch wenn sie absolut fallen, was den Gewinn affiziert. Und das wiederum ist der Grund, warum den Kapitalisten Arbeitszeitreduktionen noch nie geschmeckt haben. Im Zweifelsfall produzieren sie lieber auf Halde und hoffen auf gelegentliche Hilfe durch den Staat, der ja als eine Art Aussendienststelle der Industrie mit von dieser delegierten Amtsträgern, etwa Altmeier, fungiert.