Meine Oma, Jahrgang 1909, kannte eine uralte Kräuterhändlerin im Dorf. Die hatte für jedes Wehwehchen ein Hausmittel.
Warzen? Bei Vollmond Taubenmist auf den Kopf verreiben.
Liebeskummer? Vor dem Schalfengehen Taubenmist auf dem Kopf verreiben.
Wirklich bei allem hilft Taubenmist auf dem Kopf.
Natürlich nicht so wie das die Anwender dachten. Es half natürlich nicht gegen die Zipperlein. Aber alle im Dorf hatten was zu lachen, die Kräuterhändlerin allen voran. Und damit hielt sie auch nicht hinterm Berg, sie sagte immer dazu dass Taubenmist auf dem Kopf genau so und nicht anders wirkt.
Schade dass der heutige Taubenmist nicht so harmlos und die Kräuterhändler nicht so ehrlich sind.
Und die Moral von der Geschichte: Nicht jeder grenzdebiele Kasper und hinterfotziger Brunnenvergifter ist ein kluger Dissident.