Yep. Ich weiß auch nicht genau, was die Abwertung des Veterinärs denn aufwerten soll. Wer wäre denn optimal geeignet...nach Meinung des Autoren? Man möchte meinen, er hätte sich lieber einen Humanmediziner gewünscht. Warum, kann er vermutlich auch nicht sagen. Wer die Ausbildung von Humanmedizinern kennt, weiß eigentlich, dass die für diese Aufgabe deutlich schlechter geeignet wären, weil sie in ihrem Studium kaum Zeit auf Epidemiologie oder Mikrobiologie "verschweden". Was auch Sinn macht, denn um Menschen akut das Leben zu retten ist Anatomie und Physiologie viel wichtiger. Den Abstrich schickt man dann "ins Labor" und erhält von dort die Ergebnisse plus Einordnung. Dort sitzen dann meist Mikrobiologen an der Impföse. Hätte er lieber einen Mikrobiologen gehabt? Möglich. Der hat sicherlich ordentlich Ahnung von den Erregern, aber eher weniger von der Behandlung und der Ausbreitung beim Menschen.
Hach, es ist schon schwer. Vielleicht finden sich deshalb so viele verschiedene Bereiche der Wissenschaften im RKI. Und wer am Ende oben sitzt und das dem Volk verkündet ist mehr ein Nuntius und nicht das einsame Genie. Abgesehen davon, kann man mit entsprechender Fortbildung problemlos weit über das eigene Studienfach hinaus Expertise ansammeln. Ein Studium ist ein Einstieg und bringt einen in das Denkmuster von Wissenschaft. Handwerkliches kann man lernen, Wissen kann man aufnehmen und vertiefen.
Ich sehe absolut kein Problem darin, dass ein Veterinär das RKI führt. Der Autor fiebert wohl schon...