Das Problem ist, dass Diskussionen mittlerweile nicht mehr wie noch vor 20 Jahren hauptsächlich faktenbasiert laufen: Heute kommt es in politischen Diskussionen vor allem darauf an, die korrekte Symbolik zu verwenden nach außen hin.
Es ist bei vielen Neolinken (und dazu zähle ich auch Winterstein nach diesem von ihm hier veröffentlichten Artikel) nicht mehr wichtig ob man sich gegen Totalitarismus, gegen die Herrschaft von Menschen über Menschen, gegen Diskriminierung und gehen Unterdrückung positioniert. Darauf kommt es mittlerweile gar nicht mehr wirklich an.
Es kommt vielmehr darauf an, dass man vor allem die korrekten Symbole verwendet, die korrekte Semantik. Während die Pragmatik, die eigentliche, inhärente Bedeutung der verwendeten Symbole im sprachlichen Kontext überhaupt keine Rolle mehr zu spielen scheint.
Dazu kommt noch, dass die Neolinke gern und häufig zu logischen Kurzschlüssen und logischen Fehlern neigt. Allen voran die umgekehrte Implikation.Nur weil die Straße nass ist heißt dass eben noch lange nicht, dass es geregnet hat. Auch wenn bei jedem Regen die Straße zwangsläufig nass ist. Und nur weil ein Jemand eine bestimmte Meinung in einem bestimmten, eng begrenzten Zusammenhang vertritt, die so auch ein judenhassender und totalitaristischer und rechtsradikaler Nazi vertreten könnte heißt das noch lange nicht, dass dieser Jemand, der auch diese bestimmte Meinung in einem bestimmten, eng begrenzten Zusammenhang vertritt, auch ein judenhassender und totalitaristischer und rechtsradikalerNazi ist.
Aber das ist Leuten wie Winterstein vermutlich wurscht. Sie sieht aus wie eine Hexe, sie hat eine Karottennase und eine Hexenverkleidung - es muss also folglich eine Hexe sein. Auch wenn sie gezwungen wurde, sich so anzuziehen. Auf den Scheiterhaufen mit der Hexe, brennen soll sie!