Dafür ist der Artikel bezeichnend, denn er pauschalisiert eine Aussage, verzichtet damit komplett auf Differenzierung. Selbiges tun sehr viele Menschen heutzutage.
Ja "ich bin kein Nazi, aber..." KANN eine Ausrede sein und der-/diejenige ist dann ein Nazi.
Aber genauso gut, KANN diese Aussage ein Disclaimer darstellen, dass die eigene Meinung über eine Thematik anderen Personen nicht gefallen könnte oder politisch korrekt ist.
Aber genauso gut KANN diese Aussage ausdrücken, dass man tatsächlich KEIN Nazi ist, aber in EINEM Aspekt eine gleiche Ansicht vertritt.
Aber genauso gut KANN es einfach eine simple Einleitung sein für eine Diskussion.
Aber genauso gut KANN es eine Provokation sein.
Der KONTEXT entscheidet.
Und es ist, um mal ein klassisches Beispiel zu nennen, ein Unterschied, ob man fordert Migranten vernünftig zu integrieren oder ob man sie in Lager sperren will.
Bedauerlicherweise ist, natürlich durch den Zeitgeist (Zweifel, Angst, Unsicherheit) und leider auch den Medien, durch tendenziöse Berichterstattung, eben genau diese Differenzierung verloren gegangen.
Das Schlimmste ist aber, dass zum einen mehr und mehr Methoden eingesetzt werden, die man eigentlich den Nazis und Faschisten zuschreibt. Ausgrenzung, Verweigerung von Diskurs, Denunzierung, Rufmord, usw.
Zum anderen die wahren Nazis, Rassisten und Faschisten sich wunderbar in der Masse vermeintlich Andersdenkender (die eben auf Grund einer abweichenden Meinung als Nazi, Rassist, etc diffamiert werden) verstecken können.
Beides finde ich persönlich extremst bedenklich, hoffe aber immer noch, dass ein Großteil der Gesellschaft irgendwann doch wieder die ideologischen Scheuklappen ablegt.
Mehr Differenzierung, weniger pauschalisieren, kritisches Hinterfragen der eigenen Ansichten UND anderer Ansichten.