OberstMeyer schrieb am 14.11.2019 11:37:
offenes Bekenntnis zum Faschismus war absolut selten, strafbar und wurde rigoros verfolgt.
Eben nicht und das ist das Problem.
Siehe auch
https://www.tagesspiegel.de/berlin/rassistische-gewalt-nach-dem-mauerfall-fuer-migranten-wurde-das-neue-deutschland-zur-gefahr/25186016.html?utm_source=pocket-newtab
Dort heißt es:
Völlig neu war die Gewalt nicht. „Schon im Sommer 1975 gab es in Erfurt über Tage hinweg ausländerfeindliche, pogromartige Ausschreitungen“, sagt der Migrationsforscher Patrice Poutrus. „Die DDR-Regierung vertuschte und tabuisierte das aber.“
Dies deckte sich auch mit meinen Erfahrungen bei meinen Besuchen dort:
Meine Bekannten zogen in einer Weise über die Fidschis her, wie es in
Westdeutschland in dieser Primitivität nicht üblich war:
Die Fidschis nehmen den Deutschen die Frauen weg. Die Fidchis werden bei der
Wohnung bevorzugt, die Fidschis haben bessere Kinderwägen als wir etc. etc.
Es gab sowohl in den Schulen als auch in der Kultur neben der Sozialismuspropaganda nur antifaschistische Agitation und Propaganda. Aufklärung war die Regel. Filme z.B. wie Michail Romms "Der gewöhnliche Faschismus", der die Einschätzung des Autor um Jahrzehnte vorweg nimmt, waren Schulpflicht.
Ja eben Propaganda und keine reflektierte Auseinandersetzung mit dem
Phänomen des Faschismus.
Mal ganz einfach formuliert:
Wenn die tägliche Propaganda in der DDR hauptsächlich aus ständigen Lügen und haltlosen Erfolgsmeldungen bestand so darf man sich nicht wundern, wenn die
von Dir so genannte antifaschistische Agitation und Propaganda auf taube Ohren stieß.
PS: Siehe auch Wolfssohn Meine Juden – eure Juden. Piper, München 1997. ISBN 3-492-03637-6.
indem er beschreibt, wie die Schändung jüdischer Friedhöfe in der DDR von der Regierung vertuscht wurde.
Edith: Zusatz
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2019 12:53).