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  • OberstMeyer

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2010

Treffer!

Selten erbringt ein Artikel so unmittelbar Offenbarung. Die betroffenen Hunde bellen, was wiederum keine allzu große Kunst sein dürfte, da unter ihnen die Intelligenzbestien relativ häufig zu finden sind. Die Reaktionen bestätigen den Artikel.
Leider wertet der Autor selbst seine Aussagen ab, er beruft sich unkritisch auf die sog. Totalitarismustheorie, die aus Äußerlichkeiten eine Übereinstimmung zweier "deutscher Diktaturen" konstruiert, um, wenn hier auch nicht explizit, aber unübersehbar, den gesellschaftlichen Verhältnissen der DDR eine Mit-, wenn nicht gar die Hauptschuld, am Aufkommen der vom Autor beschriebenen Zusammenhänge bes. im Osten zu zu weisen.
Schon als Kind konnte ich feststellen, daß faschistische Ideologie im Untergrund überwinterte, genährt durch Familienangehörige, die darin verwickelt, aber nicht zur Verantwortung gezogen worden waren. Diese Auffassungen wurden nicht offen vorgebracht, aber im Stillen gepflegt, die Strafe wäre ansonsten auf dem Fuß gefolgt. Erst in der Wende kamen diese Schichten auf die Straße, ungesetzlich animiert und gelenkt durch westdeutsche Kräfte bes. aus der CDU, um den Druck der Straße in Richtung Beitritt zu bekommen. So wurde aus "wir sind das Volk" "wir sind ein Volk". Die selben Bevölkerungsschichten sind jetzt die, die AfD, Pegida & Co. und damit die neofaschistischen Tendenzen befeuern. Diese Erscheinungen sind Resultat westdeutscher Politik im Osten unter den Bedingungen der Deindustrialisierung der DDR, dem Wegfall von Mio. Arbeitsplätzen und der damit real eingetretenen Abhängung großer Teile des Osten vom westlichen relativen Wohlergehen.
Der DDR Faschismus (wie auch Antisemitismus) zu unterstellen, ist, wenn gewollt, infam. Auch wenn die Ergebnisse der "sozialistisch-antifaschistischen Erziehung", wie die aktuelle Entwicklung zeigt, nur relativ waren, vielleicht sind die Phänomene in kurzer Frist unter den Bedingungen der Kapitalherrschaft gar nicht ausrottbar, offenes Bekenntnis zum Faschismus war absolut selten, strafbar und wurde rigoros verfolgt. Es gab sowohl in den Schulen als auch in der Kultur neben der Sozialismuspropaganda nur antifaschistische Agitation und Propaganda. Aufklärung war die Regel. Filme z.B. wie Michail Romms "Der gewöhnliche Faschismus", der die Einschätzung des Autor um Jahrzehnte vorweg nimmt, waren Schulpflicht. Es ist zu bezweifeln, daß die in der BRD überhaupt gezeigt wurden.
Die Sondereinheit der Polizei aus der DDR übernommen, die brachial gegen jede faschistische Bewegung in Brandenburg vorging und als Pilotprojekt von anderen Ländern nach dem Motto "Wehret den Anfängen" übernommen werden sollte, wurde vom West-CDU-Import Schönbohm als "undemokratisch" Kraft seines Innenministeramtes liquidiert. Die Beispiele ließen sich fortsetzen.
Es ist dem Autor zu raten, sich mal mit diesen Hintergründen auseinander zu setzen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.11.2019 11:43).

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