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179 Beiträge seit 03.04.2004

fragmentarische Antwort

Da ich gleich ins Bettlein schlüpfe, gehe ich nur kurz auf einen
Punkt ein:

Beren schrieb am 10. Dezember 2007 0:12

> Das musst Du mir mal erklären! Schreib doch bitte, wer wo wie wen
> indoktriniert. Die bösen Profs die armen Studentinnen? Die dummen
> Dinger vom Land, die dann an der Uni in der großen Stadt von alten
> Frauen mit lila Schals den Kopf verdreht bekommen?

Wenn du auf der Uni warst/bist, was ich annehme, und du schon einmal
eine Lehrveranstaltung über "Gender" besucht hast, wird dir
vielleicht aufgefallen sein, dass unter "Gender" fast nur die
weibliche Perspektive verstanden wird. Ich kann dir das jetzt nicht
generell belegen, es entspricht aber meiner Erfahrung, und ich habe
das auch schon oft von anderen Studenten gehört.

Die Studentinnen sind dagegen übrigens weitesgehend immun - sie
interessiert das größtenteils nicht wirklich, ebenso wenig die
Studenten (wiederum meine persönliche Meinung/Erfahrung).

Wie dem auch sei, das ändert allerdings nichts daran, dass
Lehrveranstaltungen dieser Art fast nur von Frauen gehalten werden,
und dass dort immer bloß die Frau als Opfer und der Mann als Täter
geschildert werden. Weiters kann man das, was da betrieben wird, kaum
Wissenschaft nennen - es ist ein vorurteilsbeladenes ideologisches
Indoktrinieren - zumindest in weiten Teilen.

Ich habe von Lehramtsstudenten für das Gymnasium gehört, dass
jedenfalls fast nur der spezifische Umgang und die Förderung von
Mädchen besprochen wird. (Es mag übrigens durchaus sein, dass man
hier in der Grundschullehrerausbildung schon weiter ist, und auch
Jungenförderung aktiv miteinfließen lässt, aber darüber weiß ich
nicht Bescheid).

Wenn man als Studentin andauernd hört, dass für jegliches Lebensübel
in irgendeiner Form "die Männer" verantwortlich sind, wird sich das
vermutlich auch irgendwo niederschlagen - und faktisch ist nämlich
auch genau das der Knackpunkt:
Bei einer Gender-LV über geschlechterspezifische Arbeitsteilung, die
ich gerade interessenhalber besuche, ist das der zentrale Punkt der
ganzen Geschichte: Egal ob es sich um ausgebeutete Frauen in der
dritten Welt handelt oder um abhängige Hausfrauen, immer trägt der
(reiche, mächtige) Mann die Schuld.

Da werden in der LV dann sogar regelmäßig "spaßige Cartoons" als
Lehrmittel/Auflockerung verwendet, bei denen auch immer dieser Aspekt
zum Ausdruck kommt.

Und diese Grundeinstellung findet auch Eingang in den schulischen
Diskurs: Die Jungs sind selber Schuld, wenn die Mädchen irgendwo mal
nicht so viel leisten (Naturwissenschaften...) gehören sie gezielt
gefördert.
Dasselbe sieht man übrigens auch an einem anderen markanten Beispiel:
An der kürzeren Lebenserwartung des Mannes. Während für Frauen
tausendfach Gesundheitsprogramme lanciert werden (was natürlich gut
ist!!) kriegt der Mann höchstens lapidar zu hören, dass er selber
Schuld sei, weil er sich nicht um die Vorsorge kümmert.

Ich höre hier jetzt auf, weil ich sonst vom Hundersten ins Tausendste
komme, und man erfahrungsemäß bei diesem Thema kaum jemanden von
seiner Meinung abbringen kann, und das ganze leider auch nur
aufwändig zu belegen.

Als weiterführende Lektüre empfehle ich das neueste Buch von Arne
Hoffmann "Männerbeben" oder die Bücher von Warren Farrell.

gute Nacht

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