archenoe schrieb am 03.09.2022 15:36:
Daniel Unruh schrieb am 03.09.2022 12:35:
non-theist schrieb am 03.09.2022 10:18:
Hm, vielleicht sollten sie mal Geographie Nachhilfeunterricht nehmen. Europa streckt sich bis zum Ural aus.Und irgendwann einmal wird sich die EU bis zum Ural erstrecken. Wir müssen nur dafür sorgen, daß die Ukraine siegreich ist.
Das ist Ihr Plan!
Das war und ist der Plan aller führenden europäischen Politiker. 1997 wurde die militärische Kooperation zwischen NATO und der Ukraine beschlossen, 2007 wurden Verhandlungen zwischen der EU und der Ukraine für ein Assoziationsabkommen begonnen, 2008 wurde der Ukraine der NATO-Beitritt versprochen, und jetzt wurde der Ukraine der EU-Beitritt in Aussicht gestellt.
Viele Experten gehen davon aus, daß die Russische Föderation nach der Abdankung von Putin -- freiwillig oder erzwungen -- in mehrere Teile zerbrechen wird. Die im Westen liegenden Teilen werden sehr wahrscheinlich den Anschluß an die EU anstreben -- genauso, wie jetzt schon die Ukraine. Eine EU bis an der Ural liegt also im Bereich des Möglichen.
Es ist bedauerlich, daß die Planung des Ukraine-Konflikts durch die westlichen Staaten viel Potential ungenutzt gelassen hat. Es war absehbar, daß Rußland die Ukraine erneut angreifen würde -- und die amerikanische Regierung hat diesen Angriff auch korrekt vorhergesagt. Wenn europäische Truppen in der Ukraine stationiert gewesen wären, hätte der Krieg eine völlig andere Dynamik entwickelt. Auch die Versorgung der ukrainischen Truppen mit wichtigem Verbrauchsmaterial -- Munition, Waffensysteme etc. -- bietet noch viel Optimierungspotential. Und im Bereich der operativen Kriegsführung hätte die Ukraine mehr Unterstützung gut gebrauchen können. Die Ukraine hat de facto die Lufthoheit über dem eigenen Staatsgebiet verloren. Das hätte nicht passieren dürfen.
Die einzige Bereich, in dem die Leistungen der westlichen Staaten nicht zu beanstanden sind, ist die strategische Kommunikation.