Je älter ich werde, desto besser finde ich Berlusconi. Der Mann lügt
wenn er das Maul aufmacht und das so dreist, daß es auch Guiseppe aus
Kalabrien verstehen kann. Das ist wahre Aufklärung. Berlusconi ist,
und das ist der ganz große Unterschied zu allen Staatsoberhäuptern
Europas, Milliardär. Für den ist Politik einfach
Freizeitbeschäftigung. Die Kulturnation Italien hat unter ihm weit
weniger gelitten als wir unter den Haßpredigern Schröder und Fischer:
Hartz IV ist in Italien unbekannt und als Berlusconi den
Kündigungsschutz abschaffen wollte, da standen 2 Mio Italiener in Rom
auf der Straße und haben ihn zurückgepfiffen: Eine rechte Regierung
und starke Gewerkschaften, das ist eine gute Mischung für eine
gedeihliche Gesellschaft. Und Marco Biagi, der Architekt der
neoliberalen Gesetzesentwürfe wurde liquidiert und niemand redet mehr
über ihn. Wahrscheinlich waren es nicht die Roten Brigaden, sondern
eher die eigenen Leute, denen der Druck der Straße zu gefährlich
schien. Ist meine Meinung.
Und erst die Europapolitik von Berlusconi: Einfach grandios. Erst hat
er den konzernhörigen Bürokraten der EU einen professionellen
Spaltpilz untergejubelt, der mit seinen gezielten Verbalattacken
Kommission und Parlament blockiert hat (sein Name: Buttiglione) und
dann hat er auch noch mit gezielter Verschleppungstaktik dazu
beigetragen, daß aus diesem Dreckstück namens EU-Verfassungsentwurf
nichts wurde. Während der italienischen EU-Ratspräsidentschaft
wollten die Neoliberalen diesen Entwurf diskutieren, Berlusconi
schlug vor, lieber über "Frauen und Fußball" zu reden. Sowas kann nur
einer bringen, der eben nicht vom politischen System abhängig ist,
sondern einfach darüber steht.
Und das tut Monsignore Berlusconi.
Und dann noch der Irak: Berlusconi schickt 3000 Soldaten, und in den
von ihnen kontrollierten Bezirken im Irak geht es nicht so
schießwütig ab, wie unter den Amis: Das freut den Iraker. Klar, das
mit dem Irak hätte Berlusconi mal besser gelassen, aber immerhin hat
er das jetzt auch selbst erkannt. Einigermaßen seltsam, daß es in
Italien keine Anschläge des irakischen Widerstands gab, während die
Vasallennationen Spanien und Großbritannien durchaus derartige
Vergeltungsaktionen hinnehmen mußten: Irgendwas haben die Italiener
da wohl besser gemacht. Und es war schließlich der italienische
Geheimdienst, der eine italienische kommunistische Journalistin aus
dem Irak nach Hause evakuierte, gegen den Willen der Nordamerikaner.
Die haben den verantwortlichen Agenten des SISMI auch prompt
erschossen. Die Operation war trotzdem erfolgreich.
Da sage noch mal einer, die Italiener könnten nicht, wenn sie nicht
auch wollten.
Und dann kommen die liberalen Neider und Wichtigtuer: Die Medien habe
Berlusconi gleichgeschaltet und was weiß ich noch alles. So ein
Unsinn. Adriano Celentano (der in Italien äußerst populär ist)
präsentiert auf der RAI mit "Rockpolitik" eine Sendung, wo er
Berlusconi durchaus kritisiert: Ja wie jetzt? Entweder hat Berlusconi
die Hoheit über die Medien, dann dürfte es solche Sendungen nicht
geben. Oder er hat sie eben nicht, und deswegen gibt es sie. Die
ganze Kritik stimmt hinten und vorne nicht.
Romano Prodi, die alte sozialdemokratische und kapitalhörige
Laberlusche soll endlich sterben gehen.
Mit Berlusconi ist Italien nicht schlecht gefahren. Unter Berlusconi
wurden die übelsten Auswüchse eines neoliberalen Europa verhindert.
Und m.E. hat er sogar im Irak die Amis ausgebremst. Und das Wahlrecht
will er auch wieder modernisieren, weg von dem manichäischen
Mehrheitswahlrecht zurück zum konsensorientieren Verhältniswahlrecht.
Netto steht Berlusconi für eine Positivbilanz. Da sehe ich ihm seinen
privaten Regierungsbunker an der Costa Smeralda gerne nach.
Wie schon der große Dicke sagte: "Wichtig ist, was hinten rauskommt."
Und sonst eben nichts.
mfG, yossarian
wenn er das Maul aufmacht und das so dreist, daß es auch Guiseppe aus
Kalabrien verstehen kann. Das ist wahre Aufklärung. Berlusconi ist,
und das ist der ganz große Unterschied zu allen Staatsoberhäuptern
Europas, Milliardär. Für den ist Politik einfach
Freizeitbeschäftigung. Die Kulturnation Italien hat unter ihm weit
weniger gelitten als wir unter den Haßpredigern Schröder und Fischer:
Hartz IV ist in Italien unbekannt und als Berlusconi den
Kündigungsschutz abschaffen wollte, da standen 2 Mio Italiener in Rom
auf der Straße und haben ihn zurückgepfiffen: Eine rechte Regierung
und starke Gewerkschaften, das ist eine gute Mischung für eine
gedeihliche Gesellschaft. Und Marco Biagi, der Architekt der
neoliberalen Gesetzesentwürfe wurde liquidiert und niemand redet mehr
über ihn. Wahrscheinlich waren es nicht die Roten Brigaden, sondern
eher die eigenen Leute, denen der Druck der Straße zu gefährlich
schien. Ist meine Meinung.
Und erst die Europapolitik von Berlusconi: Einfach grandios. Erst hat
er den konzernhörigen Bürokraten der EU einen professionellen
Spaltpilz untergejubelt, der mit seinen gezielten Verbalattacken
Kommission und Parlament blockiert hat (sein Name: Buttiglione) und
dann hat er auch noch mit gezielter Verschleppungstaktik dazu
beigetragen, daß aus diesem Dreckstück namens EU-Verfassungsentwurf
nichts wurde. Während der italienischen EU-Ratspräsidentschaft
wollten die Neoliberalen diesen Entwurf diskutieren, Berlusconi
schlug vor, lieber über "Frauen und Fußball" zu reden. Sowas kann nur
einer bringen, der eben nicht vom politischen System abhängig ist,
sondern einfach darüber steht.
Und das tut Monsignore Berlusconi.
Und dann noch der Irak: Berlusconi schickt 3000 Soldaten, und in den
von ihnen kontrollierten Bezirken im Irak geht es nicht so
schießwütig ab, wie unter den Amis: Das freut den Iraker. Klar, das
mit dem Irak hätte Berlusconi mal besser gelassen, aber immerhin hat
er das jetzt auch selbst erkannt. Einigermaßen seltsam, daß es in
Italien keine Anschläge des irakischen Widerstands gab, während die
Vasallennationen Spanien und Großbritannien durchaus derartige
Vergeltungsaktionen hinnehmen mußten: Irgendwas haben die Italiener
da wohl besser gemacht. Und es war schließlich der italienische
Geheimdienst, der eine italienische kommunistische Journalistin aus
dem Irak nach Hause evakuierte, gegen den Willen der Nordamerikaner.
Die haben den verantwortlichen Agenten des SISMI auch prompt
erschossen. Die Operation war trotzdem erfolgreich.
Da sage noch mal einer, die Italiener könnten nicht, wenn sie nicht
auch wollten.
Und dann kommen die liberalen Neider und Wichtigtuer: Die Medien habe
Berlusconi gleichgeschaltet und was weiß ich noch alles. So ein
Unsinn. Adriano Celentano (der in Italien äußerst populär ist)
präsentiert auf der RAI mit "Rockpolitik" eine Sendung, wo er
Berlusconi durchaus kritisiert: Ja wie jetzt? Entweder hat Berlusconi
die Hoheit über die Medien, dann dürfte es solche Sendungen nicht
geben. Oder er hat sie eben nicht, und deswegen gibt es sie. Die
ganze Kritik stimmt hinten und vorne nicht.
Romano Prodi, die alte sozialdemokratische und kapitalhörige
Laberlusche soll endlich sterben gehen.
Mit Berlusconi ist Italien nicht schlecht gefahren. Unter Berlusconi
wurden die übelsten Auswüchse eines neoliberalen Europa verhindert.
Und m.E. hat er sogar im Irak die Amis ausgebremst. Und das Wahlrecht
will er auch wieder modernisieren, weg von dem manichäischen
Mehrheitswahlrecht zurück zum konsensorientieren Verhältniswahlrecht.
Netto steht Berlusconi für eine Positivbilanz. Da sehe ich ihm seinen
privaten Regierungsbunker an der Costa Smeralda gerne nach.
Wie schon der große Dicke sagte: "Wichtig ist, was hinten rauskommt."
Und sonst eben nichts.
mfG, yossarian