Ich schaetze, dass gute 80-90% aller Erkenntnisse des Generals nach
wie vor gueltig sind - sofern man willens und in der Lage ist sie auf
die 'Moderne' zu uebertragen.
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'Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfuellung
unseres Willens zu zwingen'
Quelle: Ueber die Natur des Krieges, 1. Kapitel, 2: Definition)
'Der Zwang, welchen wir unserem Gegner antun muessen, wird sich nach
der Groesse unserer und seiner politischen Forderungen richten.
Insofern diese gegenseitig bekannt sind, wuerde es dasselbe Mass der
Anstrenung geben; allein sie liegen nicht immer so offen da, und dies
kann ein erster Grund zur Verschiedenheit in den Mitteln sein, die
beide aufbieten.
Die Lagen und Verhaeltnisse der Stassten sind einander nicht gleich,
dies kann ein zweiter Grund werden.
Die Willenstaerke, der Charakter, die Faehigkeiten der Regierungen
sind ebensowenig gleich, dies ist ein dritter Grund.
Diese drei Ruecksichten bringen eine Ungewissheit in die Berechnung
des Widerstandes, welchen man finden wird, folglich der Mittel, die
man anwenden soll, und des Zieles, welches man sich setzen darf.
Da im Kriege aus unzureichenden Anstrengungen nicht bloss ein
Nichterfolg, sondern positiver Schaden entstehen kann, so treibt das
beide Teile, sich einander zu ueberbieten, wodurch eine
Wechselwirkung etsteht.
Dies koennte an das auesserste Ziel der Anstrengungen fuehren, wenn
sich ein solches bestimmen liesse. Dann wuerde aber die Ruecksicht
auf die Groessen der politischen Forderungen verlorengehen, das
Mittel alles Verhaeltnis zum Zweck verlieren und in den meisten
Faellen diese Absicht einer aeussersten Anstrengung an dem
Gegengewicht der eigenen inneren Verhaeltnisse scheitern. '
Quelle: 'Drittes Kapitel:B. Von der Groesse des kriegerischen Zweckes
und der Anstrengung. '
Alle Quellen aus der ungekuerzten Fassung des Buches 'Vom Kriege'.