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93 Beiträge seit 06.04.2004

Geht's allein um Saddam?

Das ist so wie der deutsche Reflex: Hitler wars! Die Entfernung einer
Figur macht nicht alles gut - ich habe immer unterstützt, dass das
irakische Regime gestürzt wird, aber die Befreier sollten sich in
ihren Methoden und ihrer Ethik von den Diktatoren deutlich
unterscheiden (und dementsprechend auch die Nachfolgeregierung). Wie
steht es denn jetzt? Profitiert das Volk von Ölreichtum? Kann sich
die Bevölkerung vor Mord und Folter sicher fühlen? Bekommt das Volk
die Regierung, die es sich mehrheitlich wünscht (was wenn das ein
islamistischer Gottesstaat wäre...)?
Dieser Irakkrieg ist ein völkerrechtswidriges Abenteuer, das war er
von Anfang an. Und ich habe kein Vertrauen, dass die gegenwärtige
US-Regierung es in irgendeiner Weise besser machen könnte als jetzt,
das Ergebnis ist dann wohl die langfristige Destabilisierung der
ganzen arabischen Region. Und darüber hinaus die Entmystifizierung
der Grossmacht USA. Ich denke der Zustand des Irak ist unter anderem
Auslöser für die Verhärtung der iranischen Positionen.

immerdagegen schrieb am 31. Oktober 2005 13:27

> allein dessen Entfernung aus dem Amt halte ich für einen Zweck, der
> nach meinem Gefühl ganz OK ist. Das ganze gerede über rechtmässigkeit
> oder unrechtmässigkeit der Befreiung scheint bei TP nur aus
> PDS-Parolen zu bestehen, ohne Rücksicht auf die Menschen im Irak, die
> nach 30 Jahren zum ersten Mal wählen durften.

Allein ein Wahlkreuz auf einem Blatt Papier machen zu dürfen halte
ich für etwas dürftig, schauen wir erstmal was sich daraus
entwickelt. Und ob der Begriff 'Befreiung' angebracht ist, würde ich
auch noch abwarten, immerhin werfen die Iraker auch heute noch keine
Blumen (im Gegensatz zu Franzosen und Holländern im 2. WK, das war
eine eindeutige Befreiung).
h

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