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  • Zircon

114 Beiträge seit 06.04.2006

Die Schuld sollte eher bei den Mitschülern gesucht werden.

Computerspiele (zu denen ja auch die sogenannten "Killerspiele"
gehören) sind in der Gesellschaft ab den Generationen der heute
dreißig Jährigen längst dort angekommen, wo es Fernsehen und
Kinofilme schon lange sind. Sie werden, wenn vielleicht auch nur
unbewusst, als weiteres Unterhaltungsmedium angesehen und akzeptiert.
Fragt man heute irgendeinen Jugendlichen oder Twenty-somthing auf der
Straße ob er schon "Killerspiele" gespielt hat, wird man wohl am
häufigsten ein "Ja" als Antwort hören.

Das Hauptproblem dürfte wohl eher bei der Akzeptanz dieses "neuen"
Unterhaltungsmediums in den Älteren Generationen liegen. Diejenigen
die momentan in Regierung sitzen und nichts damit Anfangen können und
wollen. Und beim Fernsehen, das in Computerspielen (wie übrigens auch
im Internet) eine sehr starke Konkurrenz gefunden hat. Es schauen
immer weniger Leute Fernsehen, warum auch? Das Bücher, Internet und
auch Computerspiele können wesentlich spannendere und Teilweise auch
Niveauvollere Unterhaltung bieten, als es das Fernsehen jemals
könnte. Das von dieser Seite also die "Hetze" gegen Computerspieler
mal wieder angetrieben wird, ist nicht weiter verwunderlich.

Im Moment würde ich den jetzigen Amokläufer, wie übrigens auch Robert
Steinhäuser, eher als Opfer seiner Umgebung und insbesondere seiner
Mitschüler ansehen.

Auch wenn gerade letzteres wohl nie an das Licht der Öffentlichkeit
kommen wird, ganz einfach weil die Verantwortlichen unter den
Schülern jetzt wahrscheinlich erstmal schön ihre Mund halten werden.

Der Abschiedsbrief macht aber genau das Deutlich, Zitat: "Das einzige
was ich an dieser Schuler gelernt habe ist, das ich ein Verlierer
bin."

Doch wenn entstehen solche Ansichten in der Schule den erst?
Natürlich die Mitschüler die einem auf die Dauer genau das
suggerieren und einreden. Die stärksten Ansprechpartner die dem
Entgegenwirken könnten, sind die neben den Eltern die Freunde. Doch
was ist wenn man keine hat, wenn niemand bereit ist auf einem
zuzugehen? Und eben dies ist meiner Meinung nach geschehen (wie bei
mir damals auch).

Generell ist es in unserer Gesellschaft ja verpönt als Aussenseiter
zu gelten, gerade in der Schule hat man unter diesem Status ein sehr
schweres Leben. Die Mehrheit weiß "...hey der ist alleine, den kann
man gut runter machen." und verhält sich auch dementsprechend, und
genau das ist meiner Meinung nach der Fehler in unserer heutigen
Gesellschaft.

Diejenigen, die andere so fertig machen, verstehen mangels
Selbstreflektion einfach nicht, das sie jemanden damit weh tun, und
derjenige unter Umständen einen extremen Hass auf sein Umfeld
entwickeln kann, zu recht. Und als Resultat kann dann so etwas wie
gestern geschehen. So lange dieses Mobbing in den Schulen hierzulande
nicht ernsthaft bekämpft wird, wird so etwas immer wieder geschehen,
unabhängig eines Verbotes der Computer-/Killerspiele.

Gerade den heutigen Schülern sollte diese Problematik näher gebracht
werden, man kann nur hoffen das die eigentlichen "Täter", aus den
Ereignissen gelernt haben. Selbstreflektion ist etwas, was den
meisten Menschen heutzutage leider abhanden gekommen ist. 
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