palion schrieb am 4. September 2007 13:41
> > Mit Bioshock verhält es sich sicher noch etwas anders, weil es sich
> > dort nicht um eine Wettkampfarena handelt. Aber die Spielarchitektur
> > an sich ist auch dort schon ganz interessant. Nur langweiligerweise
> > ist das Thema wieder nach dem Motto "Total böse, kraß fies, voll der
> > Horror, ey!" Aber damit kann man auch etliche Shakespeare-Stücke
> > kritisieren. Bei denen finde ich das allerdings genauso albern und
> > negativ.
>
> Neee. Shakespeare-Stücke finden auf der Bühne statt, und es ist
> absolut klar, jedem, dass es sich hier nicht um Snuff-Theater
> handelt, sondern dass Romeo und Julia in der Vorstellung morgen Abend
> einander wieder umbringen. Und der Zuschauer meuchelt nicht selbst
> sondern jemand tut es im Auftrag jemand anderen, und erst noch
> virtuell. Das kannst Du nicht vergleichen mit der
> First-Person-Erschiessung eines Feindes.
Im wesentlichen Aspekt sind die Unterschiede durchaus nicht so groß:
In beiden Fällen weiß man letztlich genau über die fiktive Natur des
Dargestellten Bescheid, so sehr man auch von der Handlung mitgerissen
sein mag. Und in beiden Fällen zeichnet sich die Handlung durch
kalkulierte Grausamkeit aus (hatte bezüglich Shakespeare weniger an
Romeo und Julia gedacht, eher an sowas wie Macbeth und Co.).
Natürlich ist ein Spiel interaktiv. Aber die Grausamkeit ist bereits
eingebaut, genau wie in das Stück, zu dem man ins Theater geht. Die
Interaktivität, das Spielprinzip, ist im Grunde abstrakt. Man könnte
auch Schach anders darstellen, tatsächlich gab es ja mal "Battle
Chess" als Variante für den Computer, wo man bei den Spielzügen die
Figuren in blutigen Zweikämpfen beobachten konnte.
> > Mit Bioshock verhält es sich sicher noch etwas anders, weil es sich
> > dort nicht um eine Wettkampfarena handelt. Aber die Spielarchitektur
> > an sich ist auch dort schon ganz interessant. Nur langweiligerweise
> > ist das Thema wieder nach dem Motto "Total böse, kraß fies, voll der
> > Horror, ey!" Aber damit kann man auch etliche Shakespeare-Stücke
> > kritisieren. Bei denen finde ich das allerdings genauso albern und
> > negativ.
>
> Neee. Shakespeare-Stücke finden auf der Bühne statt, und es ist
> absolut klar, jedem, dass es sich hier nicht um Snuff-Theater
> handelt, sondern dass Romeo und Julia in der Vorstellung morgen Abend
> einander wieder umbringen. Und der Zuschauer meuchelt nicht selbst
> sondern jemand tut es im Auftrag jemand anderen, und erst noch
> virtuell. Das kannst Du nicht vergleichen mit der
> First-Person-Erschiessung eines Feindes.
Im wesentlichen Aspekt sind die Unterschiede durchaus nicht so groß:
In beiden Fällen weiß man letztlich genau über die fiktive Natur des
Dargestellten Bescheid, so sehr man auch von der Handlung mitgerissen
sein mag. Und in beiden Fällen zeichnet sich die Handlung durch
kalkulierte Grausamkeit aus (hatte bezüglich Shakespeare weniger an
Romeo und Julia gedacht, eher an sowas wie Macbeth und Co.).
Natürlich ist ein Spiel interaktiv. Aber die Grausamkeit ist bereits
eingebaut, genau wie in das Stück, zu dem man ins Theater geht. Die
Interaktivität, das Spielprinzip, ist im Grunde abstrakt. Man könnte
auch Schach anders darstellen, tatsächlich gab es ja mal "Battle
Chess" als Variante für den Computer, wo man bei den Spielzügen die
Figuren in blutigen Zweikämpfen beobachten konnte.