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965 Beiträge seit 27.03.2006

Denken

Ach, wie schade dass das Zeitalter der Aufklärung schon so lang
vorbei ist...

> Was soll das bringen? Dass ich verstehen kann, wie man derart
> verrohen kann? Dass ich es am Ende verstehe, gutheisse und sogar
> selbst angefixt werde?

Übersetzt also:
"Was soll das bringen? Dass ich mich in die Situation meines
Gesprächspartners hineinversetzen kann? Dass ich seine Begründungen
womöglich nachvollziehen oder gar bestätigen kann, oder mich aufgrund
seiner Argumente sogar seinem Standpunkt annähern könnte?"
Je nach Antwort auf diesen rhetorischen Block bist Du entweder ein
geistig aldultes oder aber neurotisches/fanatisches Individuum. Die
Wortwahl lässt eher auf zweiteres schließen.

Wenn Du über irgendwas sowohl eine Meinung hast als auch damit
hausieren gehen willst, dann bemühe Dich um Hintergrundwissen und
Argumente: Fundiere Deine Meinung, statt sie zu fundamentalisieren.
Tust Du dies nicht, oder vermeidest Du dies gar aus irrationalen
Gründen (eine Angst, "angefixt" zu werden?), dann ist eine Diskussion
mit Dir so sinnlos wie ein Streit zwischen zwei verfeindeten Theisten
über die Natur Gottes - je nach Schwere Deines Falls mit oder ohne
Todesfolge, Freiheitsberaubung hast Du (ich hoffe mehr oder minder
ironisch) für Deine Gegner ja schon erwogen, nur aufgrund deren
abweichender Meinung (denn eine detaillierte Begründung hast Du nicht
geliefert).

Gruß,
iso

Wenn mein Zorn je Gräber brach, Grenzsteine rückte und alte Tafeln
zerbrochen in steile Tiefen rollte:
Wenn mein Hohn je vermoderte Worte zerblies, und ich wie ein Besen
kam den Kreuzspinnen und als Fegewind alten verdumpften Grabkammern:
Wenn ich je frohlockend sass, wo alte Götter begraben liegen,
weltsegnend, weltliebend neben den Denkmalen alter Welt-Verleumder: -
- denn selbst Kirchen und Gottes-Gräber liebe ich, wenn der Himmel
erst reinen Auges durch ihre zerbrochenen Decken blickt; gern sitze
ich gleich Gras und rothem Mohne auf zerbrochnen Kirchen -
Oh wie sollte ich nicht nach der Ewigkeit brünstig sein und nach dem
hochzeitlichen Ring der Ringe, - dem Ring der Wiederkunft!
Nie noch fand ich das Weib, von dem ich Kinder mochte, sei denn
dieses Weib, das ich lieb: denn ich liebe dich, oh Ewigkeit!
Denn ich liebe dich, oh Ewigkeit!

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