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  • mindblaster

mehr als 1000 Beiträge seit 29.12.2000

Ich eigentlich auch ;) Teil 2



> An beiden Beispielen sieht man, daß das Sich-die-Kompetenz-zutrauen
> und das Die-Kompetenz-tatsächlich-haben sich nicht decken müssen, was
> zu Problemen führen kann.

es kann zu Problemen führen - aber man lernt nun mal nur aus eigenen
Fehler, so blöde sich das auch anhört :)
-besser sind natürlich Rollenvorbilder, aber mal im ernst, so viele
gibt es davon auch nicht mehr.

> > Nach meiner Erfahrung Spielt bei so dingen weniger das Biologisch
> > alter als der Erfahrungshorizont eine Rolle und da sind
> > Altersklassifizierungen oder Freigabe ab 18 eher Kontraproduktiv....

> Prinzipiell gebe ich Dir vollkommen recht.
> Aber wenn man gedanklich weiterführt, wo das überall noch gelten
> kann, z.B.
> Strafmündigkeit, Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen und geistige Reife
> für Sex, Alkohol und Rauchen usw., kann man ja überhaupt keine
> Richtlinien mehr aufstellen.

Wäre das nicht am besten?

Ich war selber als Kind schon frühreif und habe mich zb mit
Gleichaltrigen nicht unterhalten können und war deshalb meist in der
Gesellschaft von älteren.
Es stimmte so für beide Seiten und man respektierte sich.

Wenn ich aber heute zb diese Neuen Regelungen wo man wohl das
Schutzalter am liebsten auf 18 setzen würde lese, komme ich nicht
umhin mich zu fragen was den in diesem ganz persönlichen Umgang
zwischen Jugendlichen oder Jugendlichen und Kindern diese
Veränderungen bewirkt mit denen die Erwachsenen das ganze betrachten.

Sicher gibt es immer mehr Jugendprostitution aber deshalb diese
Gesetze so zu verschärfen das auch andere normale Tätigkeiten in
diesen sonderbaren graubereich fliessen finde ich echt ein starkes
stück und vor allem unfair gegenüber Leuten die ein bisschen frühreif
sind (Mental nicht nur Biologisch).


> So, und jetzt zum Thema:
> (Wobei ich das Spiel nicht kenne und mich darum etwas allgemeiner
> halte.)
> Manches ist definitiv keine Frage mehr von Kompetenz der Zuschauer,
> sondern von Verantwortung der Macher.
> Ich bin sehr tolerant was Zensur angeht. Sehr!
> (Ich bin z.B. vollkommen gegen das Rausschneiden von Szenen in Filmen
> und immer pro "Directors Cut".)
> Aber manches sollte gar nicht erst gedreht werden!
> Ich mag z.B. Zombiefilme (ausschließlich wegen der Virenthematik). Da
> gibt es ja allerlei Brutalitäten. Ich schaue Zombiefilme definitiv
> nicht deswegen und würde sie genauso gern schauen, gäbe es sie nicht.
> Aber sie machen mir auch nichts aus. Ist halt so, alle Zombies
> zerfleischen per definitionem Menschen. Zudem sind sie nicht real.
> Ich sehe keinen Grund, das zu verbieten.
> Aber es gab vor einiger Zeit etwas was mich total schockiert hat,
> auch wenn ich schon deutlich Brutaleres gesehen habe.

Schlimm ist wenn du unvorbereitet mit so was Konfrontiert wirst oder
eben mit Falscher Erwartungshaltung an was gehst.

Kenne selber nur die Filme die auch im TV kamen und war teilweise
geschockt was da geschnitten wird. Da hat man Szenen so drangsaliert
das die richtig Psychischen fiesen teile drinnen waren, aber die
Nachfolgende "Befreiung" war rausgeschnitten.
28 days later muss ich mal schauen, kenne noch nicht mal den ersten
Teil - aber das Zombie Handbuch habe ich schon mal gelesen (nur für
alle Fälle ;)

Weis nicht ob sich Künstler selber zensurieren sollen es gibt ja
viele "kranke Scheisse" die ich auch nicht gerade sehen möchte und
noch weniger auf nüchternen Magen.
Aber auf der anderen Seite gibt es auch Themen die ich lange suchte
und die mir wichtig waren, aber die gerade wegen dieser Eigenzensur
in unseren Breiten Praktisch nicht mehr behandelt werden.
-Gut möglich das diese "kranke Scheisse" für einige dieser Weg ist
den sie suchen um aus ihren Problemen rauszukommen oder sie zumindest
mal objektiv anzuschauen ohne Moralische Vorverurteilungen.

Mir halfen dann Japanische Animes und Mangas einen Weg in diesen
Traumatischen Bereich zu finden und da ein bisschen Klarheit zu
schaffen. Aber das geht natürlich nur weil die ziemlich verschlüsselt
sind und man im besten falle alles darin sehen kann und im
schlimmsten falle einfach nur die Probleme die der Autor hatte.
Auf jedenfall bin ich seither enttäuscht wie "verlogen" hier die
meisten Themen behandelt werden selbst von den Betroffenen....


> Die Existenz des Films Hostel z.B. halte ich für äußerst bedenklich!
> Es gab zwar schon immer Leute, die Spaß daran hatten andere zu töten
> und zu quälen, und es gab schon immer Leute, die das finanziell
> ausnutzten,
> aber mit einem solchen Film bringt man zusätzlich Leute auf die Idee,
> töten/foltern zu wollen oder denjenigen das Töten gegen Entgeld
> anzubieten.
> Ich wette (zu überprüfen wird es leider nicht sein!), daß der Film
> Hostel reale Tote fordern wird.
> Wenn es so einen Film schon gibt, braucht man ihn nicht zu zensieren.
> Nur daß es ihn gibt, halte ich für grundfalsch.

Tja und nun sind wir wieder am Anfang :)

Sicher kann es sein das der Film irgend einen durchgeknallten Spinner
"inspiriert", aber der hätte wohl eh früher oder später stimmen
gehört die ihm das befohlen hätten oder hätte von Elvis die Erlaubnis
gekriegt.
Wenn du aber so denkst darfst du gar keine Kunst mehr machen da Kunst
immer mit Gefühl verbunden ist und selbst ein harmloser Liebessong
bei einem Stalker oder anderen Persönlichkeitsstörungen eher Probleme
für die Umwelt bedeuten kann. Charles Manson gab ja auch an ein
Beatles Song hätte ihn "inspiriert".

Aber mal im ernst wie viele Fälle sind das? Und soll man deshalb  den
anderen diese Möglichkeit nehmen so was zu drehen oder sehen?
Kenne zb einige Menschen die Rituell missbraucht wurden und wie beim
Missbrauch im allgemeinen ist es zumindest eine Möglichkeit darüber
zu sprechen.

Würde solche Filme nicht gerade bei jemanden Abspielen der so was
erlebt hat um ihn nicht zu retraumatisieren, aber ist ja gut möglich
das ein paar Jahre später genau dieser Film ihm hilft um die Täter zu
verstehen bzw sein eigenes handeln in dieser Situation ein bisschen
zu relativieren wenn man Opfer war (Täter lass ich mal aussen vor).
Den das meiste was wir hier heutzutage sehen oder lesen ist für diese
Zwecke einfach zu reingewaschen, man will ja nirgendwo anstossen....

Würde Hostel woh nur anschauen wenn ich extrem neugierig bin und
stimme mit dir überein das es solche scheisse nicht geben müsste.
Aber wenn man das Glas der Pandora mal geöffnet hat ist es nun mal in
der Welt und denke mal der Film richtet sich eher nach der Realität
und kann auch auf einer Mythischen Märchenebenen angeschaut werden
wie zb Tanz der T. den mal ein Italienischer Priester einer Klasse an
unserer Schule zeigte zum zeigen wie böse der Teufel sei ;)

so gesehen hat der Film ja seinen Zweck erfüllt und man redet über
das Thema. Der Resten ist wohl wie beim Automobil ein abwägen
zwischen nutzen und schaden.
-Leider sind es ja meist nur Symptome die da behandelt werden über
ein richtiges verbot von Autos darf man ja inzwischen nicht mal mehr
nachdenken ;)

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