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965 Beiträge seit 27.03.2006

Moral

> müssen es immer extremere gewaltorgien sein? jetzt darf man also
> üben, wie es ist, kleinkinder mit flammenwerfern zu behandeln.

In der Tat ungewöhnlich. Aber - und das ist wichtig - reflexartig
schon allein jeden Gedanken darüber abzulehnen ist ebenso extrem. Das
sieht man besonders gut an der mediengepushten Diskussion über
Kinderschänder, die vor allem eines gebracht hat: Eine weitere
Stigmatisierung und Isolation von Vergewaltigungsopfern und jenen,
die Furcht davor haben, selbst eines Tages zum Täter werden zu können
(statistisch gesehen sind Stigmatisierung und Isolation in diesem
Fall eher tatförderlich, wie einige humanistische Organisationen
wiederholen müssen, was die irrationale Hasspresse aber scheinbar
nicht bedenken will). Wer es aus irrationalen Gründen ablehnt ein
Thema zu bearbeiten ist für einen Diskurs unfähig und schadet sich
selbst - da sich das Thema verselbstständigen wird.

> und
> man darf sogar selbst abwägen, ob das gut oder schlecht ist.

> klasse fortschritt, wirklich!

> ich finds zum kotzen.

Warum? Wenn die Leute endlich mal ihr GEHIRN einsetzen um
nachzudenken was gut und was schlecht/böse ist, dann ist das wirklich
ein Fortschritt. Wenn man dagegen nur "weil isso" bringen kann (egal
auf welcher Seite), dreht man sich im Kreis. Ob man Moral jetzt über
irrationale Autoritäten oder ein Spiel aufgeprägt bekommt macht
letztlich keinen Unterschied, denn es ist gleichsam unvernünftig.
Wenn man dagegen in Situationen gebracht wird, die eine Reflexion
über das eigene Verhalten verlangt, die wiederum in ein Nachdenken
über gut und böse/schlecht hineinläuft, so ist das positiv zu sehen.

In diesem Sinne: Nutze diese Situation mal, um darüber zu
reflektieren, warum Du es "zum Kotzen" findest, dann hast auch Du
Deinen Vorteil davon.

Gruß,
iso

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