> > Aber eben hier fängt es an zu Harzen: Nehmen wir mal an in unserer
> > Gesellschaft wären Süchte genau das was die Leute zum Arbeiten Treibt
> > - die Sucht nach Ruhm, Geld, oder einfach Anerkennung und Macht. WENN
> > es so wäre dann wäre wohl der Junkie ein ziemlich krasses Zerrbild
> > und es würde nicht verwundern wenn man da lieber dreimal draufschlägt
> > da er einem zu drastisch die eignen Mechanismen umgeschönt vor Augen
> > halte - wie gesagt FALLS es so wäre ;)
>
> Das ist mit Sicherheit ein Grund für das Draufschlagen.
> Aber es gibt noch einige weitere, z.B.:
> - Jemand der illegale Drogen/Heroin nimmt, macht das, was viele gern
> tun würden, sich aber nicht trauen. Daraus folgt Neid. Nicht auf den
> runtergekommenen Junkie, sondern auf den Konsumenten, der klarkommt.
> - Der Junkie grenzt sich von der Gesellschaft aus. Das wird schonmal
> gar nicht gern gesehen. Selbes Schicksal ereilt alle Arten von
> Aussteigern.
> - Auch Junkies sprechen die xenophobe Seite der Menschen an.
> - Zudem belasten sie die Sozialkassen.
Xenophobie als Gesellschaftzusammenhaltendes Mittel - Hat sich die
letzen Jahre gut Bewährt.
Wird wohl so lange zunehmen wie die Ungerechtigkeit und das Arm
Reich Gefälle wächst und man davon ablenken möchte.
Sündenböcke sind ja immer schnell gefunden und dank der "Bild" weiss
man dan das man Froh sein darf überhaupt noch seinen Job zu haben,
selbst wenn man ihn Scheisse findet ;(
Tja bin wohl da zum Glück zu wenig Connected mit dieser Art von
Denken ;)
> > Aber eben wie du siehst stimme ich da im grossen und ganzen mit dir
> > überein - ich denke Theoretisch ist man auch von Heroin nur so lange
> > abhängig wie einem die Substanz was zu sagen hat, aber in einer
> > solchen Umwelt wie wir leben ist es gut möglich das man nach dem
> > Paradies auf diese Hölle hier verzichten kann die wir uns in den
> > letzen 200 Jahren erarbeiteten.
>
> Auch wenn ich stets nüchtern hier in Deutschland bin und nie länger
> als 5 Sekunden an Selbstmord denke, habe ich für jeden Menschen
> Verständnis, der sich diesem alltäglichen Irrsinn durch
> geographische, substanzgebundene oder suizidale Flucht entziehen
> will.
> Allerdings: eine Veränderung der Gesellschaft zum Besseren wird
> keiner dieser Leute durch sein Handeln erreichen.
Rückzug ist sicher gut und Braucht es. Mich selber Gurkt es aber an
wenn man sich die Leute dann auf Lebzeiten zurückziehen und sagen wir
mal in Kommunen ziehen (neben den anderen Angesprochen Möglichkeiten)
Wenn man schon hier lebt, kann man ja auch ein bisschen was Verändern
und aus der Beobachterrolle austreten - egal ob man Moby Dick mag
oder nicht....
Aber eben ich kenne/kannte Genügend Menschen wo die Seele zu viel
Gelitten hat und wo ich einfach auch lernen musste loszulassen, da
das Leben für sie einfach nur noch Schmerz bedeutete und es sie
woanders hinzog. - Da benötigt es noch viel Arbeit bis man solche
Menschen wieder ein bisschen Strahlen lassen kann wie sie wollen und
auch hier einen Sinn geben darf.
>
> > Du sprichst mir aus der Seele.
> > Genau um das gehts ja im ganzen Leben. Nicht was ist Moralisch oder
> > Gesellschaftlich ok, sonder was ist Gut und bringt dem "Universum"
> > den meisten nutzen.
>
> Eindeutiges JA.
> Manches kann und sollte man aber reglementieren.
> Dazu im 2. Teil etwas mehr.
>
> > Wir hatten in dem Ort wo ich aufwuchs so eine kleine Schlucht wo
> > immer viel Touristen langgingen. Überall standen Schilder das man den
> > Weg nicht verlasen dürfte und das es 500.- Straffe geben usw.
> >
> > Als Kind habe ich drauf gepfiffen und ging (wie wohl die meisten
> > andern) da ab und zu in dem Bach der durch diese Schlucht fliesst
> > spielen.
> >
> > Da man an die tieferen stellen, wo ab und zu jemand illegalerweise
> > nach Forellen fischte als kind eh nicht rankommt und man dann einfach
> > in den flächeren Bereichen was macht, denke ich nicht das man da
> > grossen schaden anrichtet genau WEIL ja da andauernd andere Menschen
> > durchlaufen.
>
> Kann ich verstehen und ich habe diese Denkweise teilweise auch.
> Früher war es so, wenn ich irgendwo lief (nicht direkt in einer
> verdreckten Innenstadt, aber auch kein ausgesprochen natürliches
> Gebiet, mehr so "Feldweg" zwischen zwei Stadteilen am Stadtrand u.ä.)
> und da war kein Gulli oder Mülleimer, aber ich hatte eine leere
> Coladose oder Kippe, dann habe ich die selbstverständlich nicht
> gleich einfach so auf den Boden geschmissen.
> Aber sobald ich an einer Stelle vorbeikam, an der schon viel Müll auf
> dem Boden lag, entsorgte ich meinen Müll mitten (so daß die Fläche
> nicht größer wurde) in diesem Haufen.
> Begründung: Eh schon viel Müll da und Fläche wird nicht größer.
> Diese Denkweise ist aber natürlich falsch.
> Problem ist nämlich: Ich beteilige mich daran, dem nächsten (der so
> denkt wie ich) eine Rechtfertigung zu liefern, seinen Müll auch dort
> zu entsorgen.
> Wenn das dann jeder macht?
> Mittlerweile mache ich sowas nur noch mit Kippen (Dosen gibts ja eh
> nicht mehr), wenn ich sie unsichtbar z.B. in einer bereits
> vorhandenen Flasche entsorgen kann.
Beim Müll halte ich es genau so wie du. - Da kann ich nur meinen Hut
heben :)
Beim unerlaubten Begehen von Grünflächen bin ich doch noch so frei,
einfach je nach Belastung des Rasens zu entscheiden und davon
auszugehen das auch Grass ab und zu ein bisschen Belastung benötigt
:)
>
> > Aber eben es ist illegal und hätte bestraft werden sollen - aber wäre
> > so eine Bestrafung auch Gerecht?
>
> Ja und nein!
> Gerecht ist sie schon, weil Du die Fische störst und ich meinen Müll
> auf die Straße werfe.
> Ungerecht ist sie in dem Sinn, daß viele es ungestraft machen, wir
> aber bestraft werden.
Wie gesagt in dem Bereich wo man als Kind rumspielt gibt es keine
Fische, die leben weiter oben und sind durch eine nicht erwähnte
Staumauer im platschigen Nass.
-Wäre es dumm die Fische um Erlaubnis zu fragen oder sich so zu
bewegen das man sie nicht stört wenn man einen Staudamm baut?
So könnte man das ganze drum herum einfach mal Abhacken und es je
nach Situation Flexibel gestalten. ;)
>
> > Ist ja ein bisschen wie bei deinem Beispeil wo man die Brut der Vögel
> > oder ähnliches stören könnte.
> > Ein gesundes Mass an Störung würde da wohl nichts allzuschlimmes
> > anrichten (es kann natürlich in Extremsituationen) aber eben wir
> > leben einfach in einer zu dicht besiedelten Gegend :)
> > -die Forscher müssen da ja auch irgendwie durch und manchmal kennt
> > man ja einen Jäger der einem da ein paar Wege zeigt und noch
> > wichtiger das richtige Verhalten im jeweiligen Bereich wenn man
> > wirklich nicht stören darf.
>
> Richtiges Verhalten ist das richtige Stichwort.
> Vieles wäre erlaubt, wenn man sich darauf verlassen könnte, daß jeder
> das Richtige tut.
Tja und damit wären wir wieder am Anfang des Postings (oder schon in
Teil 2), wo es wohl vor allem um die Frage geht ob man es den anderen
zutraut das sie das richtige macht und selbst auch so handelt, oder
ob man voller misstrauen nicht mal sich selbst traut....
>
> Auch hier verweise ich auf den 2. Teil, wo ich etwas über den sinn
> von Regeln schreiben werde.
OK bin schon gespannt :)