Mit der übrigen Kritik an Harris bin ich völlig einverstanden, aber die abschliessende Mühlbauer'sche Bemerkung liegt denn nun doch so völlig daneben, dass sich eine Richtigstellung aufdrängt.
Auch einmal angenommen, dass Bezos' WaPo nicht lügt und die Tausend Dollar tatsächlich zutreffen - ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass grosszügig aufgerundet wurde -, geht dabei 'vergessen', dass diese Reduktion, im Gegensatz zu derjenigen für die fetten Fische, keine permanente ist, sondern nach einigen Jahren, ich kann mich nicht genau erinnern ob 3 oder 4, ausläuft.
Dazu kommt, dass der Vorteil, der naturgemäss umso kleiner wird, je niedriger das Einkommen, in Wirklichkeit keiner ist, weil die insgesamt massiv reduzierten Einnahmen des Staates zu 'Spar'massnahmen in Bereichen führen, die für Gering- und Normalverdiener wichtig sind, während sie Reiche kaum berühren. Ein über ein nicht-überdurchschnittliches Einkommen und / oder Vermögen verfügender Mensch, pflegt von Steuersenkungen nicht zu profitieren. Im Gegenteil, die Steuersubstratreduktion führt regelmässig zu einem mindestens entsprechenden Rückgang der Staatsaktivitäten im sozialen Bereich, aber auch bei der Gesundheit, bei Infrastrukturen usw. Reiche können sich darum foutieren.
Und schliesslich erwähnt Mühlbauer die WaPo so, wie wenn diese auf der Seite der kleinen Leute stünde. In Wirklichkeit ist sie mit Tronald verfeindet, in erster Linie, weil dieser Bezos persönlich ablehnt und es Amazon immer wieder spüren lässt. Aber naturgemäss vertritt das Blatt des reichsten Menschen der Welt die Interessen seiner finanziell stark übergewichtigen Klasse und versucht daher den Normalos einzureden, Steuersenkungen würden ihnen helfen, während in Wirklichkeit ein Bezos dadurch dreistellige Millionensummen bei sich behalten kann und zu den wenigen realen Gewinnern gehört.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.10.2020 17:09).