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  • TheCOP

mehr als 1000 Beiträge seit 28.11.2003

Lauterbach hat aus Versehen die Wahrheit gesagt

Wir befinden uns im Krieg mit Russland! Natürlich kein Krieg im militärischen/völkerrechtlichen Sinne, aber in einem Kampf der Systeme der mit wirtschaftlichen Mitteln ausgetragen wird. Die Folgen spürt jeder, an der Zapfsäule, der Nebenkostenabrechnung, oder auch nur beim Brötchen holen beim Bäcker. Der Krieg tobt da, wo es den Deutschen am meisten Weh tut: Im Geldbeutel.

Und wer ist der Feind? Putin und die Russen! Gegen Russen im Allgemeinen besteht ja schon seit Jahrzehnten ein gewisses Ressentiment im Westen und das wird durch die jetzige Situation natürlich voll bedient. Die Russen sind das Feindvolk, diejenigen, wegen denen sich bei uns Existenzängste breit machen und sich so mancher ganz persönlich bedroht fühlt. Das ist nachvollziehbar, wer sich nicht wirtschaftlich bedroht fühlt wird zumindest die nukleare Rethorik aus dem Kreml wahrnehmen und sich zumindest ein wenig um seine nackte Existenz fürchten.

In der Geschichte ist man schon immer gegen den Feind in den eigenen Reihen vorgegangen. Die Amis haben Japaner im 2. WK interniert, als Deutscher hatte man in England ein Problem und was wir in Deutschland so alles gemacht haben brauch ich ja kaum bescheiben. Nicht viel anderes - nur vielleicht zivilisierter - passiert heute in der Presse. Es steht nicht zur Debatte z.B. Russlanddeutsche zu internieren aber noch mehr Russen will man halt doch nicht hinter den eigenen Linien haben. Und wenn man eine Ukrainerin der man in der jetzigen Situation viel mehr nachsieht als einem deutschen Journalisten vorschicken kann, dann tut man das natürlich.

OT: Ich habe gestern das Wort "Orks" als Unwort des Jahres 2022 vorgeschlagen. Nicht aus Sympatie zu den Russen, so wie die russische Armee sich zum Teil in der Ukraine benommen hat ist das Bild der Orks wie wir sie aus dem Herr der Ringe kennen durchaus zutreffend. Aber er ist auch entmenschlichend und das wirkt durchaus. Im Internet werden massenweise Videos geteilt wie man eine Granate aus einer Drohne auf einen russischen Panzer zufallen sieht. Manchmal wird noch auf ein vergrößertes Standbild geschaltet in dem wir einen russischen Soldaten sehen der entsetzt nach oben blickt. Die Kommentare dazu sind meistens ein erfreutes "ein Orks weniger" weil jeder weiß, dass dieser Soldat Sekunden später zerfetzt wird. Man darf durchaus erfreut sein über die Erfolge der Ukraine und viel Mitleid für die gefallenen russischen Soldaten empfinde auch ich nicht, das gehört nunmal zum Krieg und angefangen haben die Russen damit. Aber wir dürfen nicht vergessen dass es Menschen und keine aus der Erde gekrochenen Monster sind und auch sie Familie und Freunde haben deren Welt mit dieser Granate zusammengebrochen ist. Ansonsten verliert der Krieg seinen Schrecken und wir machen uns selbst mit schuldig.

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