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  • lilywhite

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Leider bedeutet es genau das

lirva schrieb am 25. Oktober 2005 20:07

> bedeutet nicht unbedingt Sympathie für Bush und seine Leute.

Genau das bedeutet es aber. Entweder hege ich Sympathie für einen
bestimmten Lifestyle - dann brauche ich aber nicht explizit die USA
ansprechen, denn denselben oder einen ähnlichen lifestyle findet man
in fast allen westlichen Staaten.
Oder aber ich hege Sympathie für diesen Staat, weil er offensichtlich
gegen die beengten Verhältnisse im eigenen Land wirkt. Diese
Perspektive ist jedoch eine ziemlich kurzsichtige.

Letzteres scheint mir wahrscheinlicher. Es entpringt aber einer sehr
primitiven Logik (imho), verhindert das Entstehen eigener Ideen und
des Wunsches zur Verbesserung im eigenen Land und schafft stattdessen
eine primitive Stilisierung der USA und allem, was dazu gehört, zum
"Ideal".

> Man
> sollte dabei bedenken, dass über eine halbe Million Exiliraner
> alleine in Los Angeles und Umgebung sind(Das allerdings bedeutet auch
> ein gewaltiger Verlust an intellektuellem Potential für Iran)

Das ist genau DER PUNKT. Seit wann bezeichnet dieses Streben nach dem
eigenen, persönlichen besseren Leben eine gute politische Bildung?
Was nütze ich dem Heimatland im Exil?

> Die USA sind für den gebildeten Iraner ein Platzvoll ungeahnter
> Möglichkeiten und Freiheiten und wer will ihnen das verwehren, wenn
> es auch tausende von Deutsche in die USA zieht.

Ich kann weder das eine noch das andere nachvollziehen. In die USA
auszuwandern hat nichts mit 'guter politischer Bildung' oder 'regem,
kritischen politischen Denken' zu tun, sondern einzig und allein mit
dem Streben nach persönlicher Verbesserung. Das ist weder politisch,
noch sozial, noch verantwortungsbewusst den Mitmenschen gegenüber,
denen es schlecht geht.


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