Mein Eindruck ist: Die Linke ist gespalten, weil viele aus dem Gesundheitsbereich eher links wählen und diese Fraktion hat verständlicherweise große Angst vor einer 2. Welle.
Denn es sind diese Leute, die dann an der Front stehen, im Zweifel die Triage vornehmen müssen, sollten die Erkranktenzahlen explodieren.
Beispiele habe ich in meiner Familie genug und ich habe Verständnis für diese Ängste.
Zwei Sachen fallen mir allerdings immer wieder negativ auf:
- Gesundheit wird immer über Freiheit gestellt; notfalls sollen die Leute entmündigt werden, wenn sie sich nicht von selbst "vernünftig" verhalten und andere gefährden
- Es herrscht das Gefühl vor, dass man endlich die gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit bekommt, die einem gebührt, was zu einer ziemlich unkritischen Haltung führt, was aber selbst nicht bemerkt wird
Es ist notorisch, dass in gesundheitsrelevanten Berufen sehr soziale, aber (politisch) nicht unbedingt sehr intelligente Menschen die "niederen" Arbeiten verrichten. (Sorry für die Ehrlichkeit)
Das macht diese Leute sehr anfällig für Manipulationen, es sind gutmütige Menschen, die für einen privatisierten und kaputtgesparten Gesundheitssektor die nützlichen Idioten spielen.
Wegen Covid19 müssen sie auch selber sehr strenge Schutzmaßnahmen einhalten, was ihren Job nicht gerade leichter macht.
Man kann also schon nachvollziehen, dass diese Menschen wenig Verständnis für das aus ihrer Sicht fahrlässige Verhalten von Maskengegnern haben.
Die zweite "Hälfte" (keine Ahnung, wie das Verhältnis da ist) ist im klassischen Arbeitermilieu unterwegs, wobei viele aus diesem Milieu stark mit der AfD sympathisieren.
Diese Arbeiterschaft steht den Coronamaßnahmen kritisch gegenüber, weil sie an der Basis sehen, wie "ernst" die Maßnahmen genommen werden und nicht daran glauben, dass der Lockdown wesentlich für die Eindämmung des Virus verantwortlich ist.
Forent "derauserwählte" hat zu beginn des Lockdowns etwas penetrant darauf hingewiesen, mit der wiederholten Position:
"Die ganze Gesellschaft ist im Lockdown, aber die Coronaparties in den Betrieben gehen fröhlich weiter."
Er hatte recht.
Ein paar Wochen später wurde der Covid- Ausbruch bei Tönnies bekannt.
Die andere Seite ist, dass die Betriebe auch keine strengen Maßnahmen durchsetzen können, weil die Arbeiter sich dann entnervt krankschreiben lassen.
Also lief in den meisten Betrieben- abgesehen von ein paar symbolischen Maßnahmen- im Grunde alles weiter, wie immer.
Das war schon bei der Schweinegrippewelle so.
Im Video sieht man, dass die Menschen ein diffuses Gefühl haben, dass am Corona- Narrativ etwas nicht stimmen kann.
Manche Kommentare sind Blödsinn, andere wiederum verweisen auf eine seltsame Verhältnismäßigkeit.
Und natürlich sind da keine Nazis unterwegs, weil sie (Achtung, böse Worte aus der alten Welt) "Quotenneger" und "Quotenschwuchteln" haben.
Schon beim Anschauen der Anstalt zum Thema Rassismus oder auch der Diskussion um eine Untersuchung zum Thema Rassismus bei der deutschen Polizei fiel mir auf, das die Diskussion (absichtlich?) in eine völlig falsche Richtung läuft.
Die Neurechten sind nämlich nicht unbedingt Rassisten, sondern Kulturchauvinisten und zwar bezogen aufs wirtschaftliche System, nicht unbedingt aufs politische.
Nun ist die klare Einordmnung in "links" und "rechts" immer so ne Sache, ne?!
Sind Impfgegner "rechts", weil sie ihr Selbstbestimmungsrecht verteidigen?
Sind die Leute, die Snowden, Assange, Mausfeld, Zuboff kennen und auch verstanden haben paranoide Aluhutträger, die zu Unrecht der sehr guten Regierung mißtrauen?
Das darf man doch wohl bezweifeln.
Es war schon immer so, dass der Impuls für Veränderung von einer kleinen gesellschaftlichen Gruppe kam und dieser Anstoß immer aus einem diffusen Gefühl als aus einer sachlichen Analyse kam.
Viele der "Mitläufer" sind Aktivisten aus den Anfängen der grünen Partei (nämlich der Sponti- und Idealo- Flügel), die sich durch die Realo- Grüne Machtpolitik verschaukelt fühlen (zurecht, wie ich meine; siehe die Diskussion um Gas aus Russland oder USA).
Es wäre jetzt sehr wichtig, hier von linker Seite Position zu beziehen und zwar nicht mit dem erhobenen Zeigefinger (der kurz gezeigte Aufmarsch der SPD war einfach nur peinlich, aber das sind wir von den Arbeiterverrätern ja mittlerweile gewohnt), sondern durch eine Solidarisierung auch mit dem Freiheitsbedürfnis der Protestierenden und dem Einfordern einer breiten und sachlichen Diskussion, die Aufgrund der dominanten Infektionsfixierung der MSM- Medien nicht stattfindet.
Auch bei mir ist nämlich der Eindruck entstanden, dass diese regelrecht behindert wird und alles getan wird, um Covid19 im Zusammenhang mit anderen relevanten gesellschaftlichen Entwicklungen nicht zu diskutieren.
Die Schweinerei der schwarzbraunen Zentrumspartei mit dem EPA- Gesetz passt da genau ins Bild und die Rezession kommt natürlich vom Corona- Lockdown.
Wers glaubt.
Ich plädiere dafür, dass sich die Linke an den Protesten beteiligt, sich allerdings dabei vorerst noch an die Maskenpflicht in dichten Menschenmengen hält und zwar, um die oben genannte Wählerfraktion nicht unnötigerweise auszuschließen und- wie ich bereits schrieb- der Polizei keinen zusätzlichen Grund zum Eingreifen zu liefern.
Das Maskentragen sollte allerdings solidarisch geschehen und nicht faschistoid eingefordert werden.
Ich glaube, Viele sind sich garnicht bewusst, welchen Stellenwert das (im weltweiten Vergleich) sozial- liberale Deutschland hat und was es für eine globale Entwicklung bedeutet, wenn Deutschland diese Position aufgibt.
Mein Fazit: Es geht hier um weit mehr, als um eine schnöde Maskenpflicht.
Es geht um die Einführung des Überwachungskapitalismus über gesundheitliche "Vernunft".
Menschen, die neue Alternativen zu den DSGVO- zensierten Plattformen suchen, sollten sich mit nextcloud beschäftigen.
https://nextcloud.com/
Außerdem brauchen wir in allen Bereichen europäische Alternativen zu ausländischen Soft- und Hardwareanbietern.
Das über einen Rausschmiss von TikTok nachgedacht wird, finde ich super.
So und nun fallt über mich her.
;-)
Gruß
Calyx