Offenbar gibt es Leute, die das so sehen.
Prof. Dr. phil. Helmut Bley, emeritierter Professor für Geschichte Afrikas am Historischen Seminar der Uni Hannover ( https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Bley ), mußte diese Erfahrung machen, wie ich heute vormittag in einem Beitrag des ZDF-Magazins "Frontal 21" erfuhr.
Bley sollte zusammen mit einer anti-rassistischen Initiative aus Hannover ein Podiumsgespräch darüber führen, wie Afrikaner die Kolonisierung durch Europäer erfahren hätten.
Beim ersten Vorgespräch, so berichtete er den ZDF-Journos, wäre ihm erklärt worden, als "alter weißer Mann" (er hat altersgemäß, wie ich auch, weiße Haare) könne er nicht über afrikanische Dinge denken und urteilen. Die Fremdzuschreibung davon, was das Hirn zu denken vermag, sei von körperliche Äußerlichkeiten abhäng, das ist Rassismus pur. Die wissenschaftliche Darstellung der Lage der Arbeiterklasse und deren Werden und Vergehen stammt mit Marx und Engels auch nicht von Proletariern.
Seine erste Entgegung find ich aber auch ungeschickt, damit würden die gesamten Möglichkeiten der Gesellschaftswissenschaften, der Ethnologie über den Haufen geworfen werden.
Ich hätte — wie im Betreff formuliert — die Leute gefragt, ob sie wirklich der rassistischen Auffassung seien, daß körperliche Äußerlichkeiten entscheiden, was das Hirn verstehen, verarbeiten und ausdrücken könne.
Angaben zum Frontal21-Video:
15 min vom 27.04.2021
Video verfügbar bis 21.04.2023