Es dürfte hilfreich sein, sich mit der Geschichte puritanischer Strömungen zu befassen. Puritanismus scheint eine Art kollektiver geistiger Defekt zu sein. Puritanisch deformierte Köpfe scheinen die Welt lediglich binär wahrzunehmen, es gibt nur gut und böse, nichts dazwischen. Und weil das als böse Erkannte im Wahn dieser Leute als ganz böse betrachtet wird, sehen die sich berechtigt, mit allen Mitteln bis hin zur Exekution auf dieses Böse zu reagieren, während sie selbst in ihrem binär verkürztem Denken keinen Zweifel daran haben, sich zu den ganz Guten rechnen zu dürfen.
Das war so in der französischen Revolution, wo jeder, der das Pech hatte, dem Adelstand anzugehören, einen Kopf kürzer gemacht wurde, egal was er getan oder gedacht hat.
Das war so bei den Nazis, die in ihrer Arroganz die halbe Welt in Schutt und Asche gelegt haben als Nebeneffekt der Ausmerzung von "Volksschädlingen".
Das ist so bei den radikalen Salafisten, die den Islam von allen "Verunreinigungen" befreien wollen und wehe, einer wagt es, da anderer Meinung zu sein.
Parallel zum Aufkommen des IS kam in unseren Kulturkreisen auch das Veganertum auf. Diese Art von Puritanismus fand ich zwar lächerlich und absurd, aber ich habe immer gedacht, es ist besser, diese Leute leben ihre Kleingeisterei an einem harmlosen und lächerlichen Thema aus, als daß sie anfangen, Anderen die Köpfe abzuschneiden.
Nun scheint mir, daß einer zunehmenden Anzahl von Kleingeistern der Veganismus nicht mehr genügt, und sie ihren Puritanismus jetzt auf weniger harmlose Ziele richten. Die gesellschftlichen Schäden sind noch nicht abzusehen, aber sie haben das Potential, immens zu sein.
Wie begegnet man Puritanern? Wie befreit man sie von ihren Denk-Defekten? Wie bringt man diese Leute dazu, ihre verengte Sicht auf gut und böse aufzuweiten? Wie gebietet man ihnen Einhalt?