respice_finem schrieb am 10.03.2023 18:15:
Zuerst mal danke für das verlinkte Interview, sehr interessant zu lesen. Allerdings teile ich nach wie vor eher den Standpunkt von Frau Satrapi, für mich war dieser Text sogar diesbezüglich eher noch bestärkend.
Ich finde nach wie vor nicht, dass die Essenz des Zitats im Verweis auf die Säkularität liegt. Auch ist die Passage keineswegs philosophisch, viel mehr die sehr reale Wahrnehmung einer scharfäugigen Beobachterin, die den Vorteil genießt, gelebte Kenntnis zweier Kulturkreise zu haben.
Ich wage nicht, Ihre Meinung zu kritisieren. Sie soll Ihnen unbenommen bleiben, wenn meine Argumentation Sie nicht zu überzeugen vermochte, mit der ich der Ihrigen entgegen trat.
Zur Überheblichkeit: fragen Sie doch mal Julian Assange, wie seine Menschenrechte von den westlichen Demokratien verteidigt werden, oder die Opfer des Pinochet- oder Suharto-Regimes etc. pp. , die Beispiele sind zahllos.
Leider versäumt es Assange bis zum heutigen Tag, die Menschenrechte zu verteidigen, die in Russland und anderen Orten der Welt (Mali) von der russischen Regierung mit Füßen getreten werden.
Regierungen sind Dienstleister der Bürger und genauso sollten sie sich auch verhalten. Da hakt es vielfach leider noch.
Regierungen sind Diener ihrer Völker, die - so es sich um demokratisch gewählte handelt - den gewählten Willen der Mehrheit des Volkes umsetzen. Zu den Aufgaben gehört auch, solche Personen aus dem Aufgabenbereich zu eliminieren, die dieser Umsetzung nicht verfassungskonform nachkommen (Korruption etc.). Leider ist das Aufspüren dieser Individuen meist schwierig, so dass sie häufig über einen längeren Zeitraum ihr Unwesen treiben können, bis dies unterbunden werden kann. Ich kann den Demokratien ihren Kampf gegen Unzulänglichkeiten weiterhin nur viel Erfolg wünschen.