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  • Meinelhans

mehr als 1000 Beiträge seit 21.08.2019

Re: Die Dekolonisierung der ehem. DDR

Mathematiker schrieb am 09.03.2023 16:05:

Die DDR war 44 Jahre praktisch eine Kolonie der UdSSR. Da gab es nicht nur die Breschnew-Doktrin und das Land war voller Soldaten der UdSSR, sondern auch kulturell konsequent auf Moskau ausgerichtet. (Mit teilweise sehr mäßigem Erfolg, da auch die Ossis lieber nach Westen schauten.)

Das hast Du Dir ausgedacht, ist natürlich Unfug. Und nicht nur das, es ist sogar zum lachen.

In der DDR konntest Du als normaler Bürger 40 Jahre lang leben, ohne Dich überhaupt um irgendwas "Russisches" zu kümmern. Zwar lernten die Schüler Russisch als Fremdsprache in der Regel ab der 5. Klasse, doch dieser Unterricht war durchweg sehr unbeliebt. Russische Sprache war in der DDR unter Schülern als "Halskrankheit" verschrien. Ansonsten ist das einzig wirklich "Russische" in der Erinnerung die Ausgabe des Sputnik von 1985 (?), der den Zerfall der Sowjetunion einleitete und was zum Verbot der Zeitschrift in der DDR führte. "Sowjetunion" / Russland war in der DDR ein sehr exotisches Thema und "russische Soldaten" sah man unglaublich selten, wenn überhaupt.

Die DDR galt den Russen ausserdem als wirtschaftlich, kulturell und zivilisatorisch überlegen, es war also eine gute Sache für russische Bonzenfrauen, wenn sie eine Zeit lang in der DDR leben durften.

Leider kannst Du Dir davon überhaupt keinen Begriff machen. Was die Ostler vielleicht unterscheidet ist der Mangel an antirussischer/antisowjetischer Dauerhetze, wie sie im Westen üblich war. In der DDR hat man sich den durchschnittlichen Russen als einen manchmal etwas einfältigen, aber doch guten Kerl, der zu viel säuft, ausgemalt.

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