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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Altlinkes Geschwätz

Der Erfinder dieser Ideologie, der englische Pfarrer Thomas Robert Malthus, imaginierte schon am Ende des 18. Jahrhunderts eine überbevölkerte Welt, die sich ihrer Überschusspopulation periodisch durch Seuchen, Hunger und Krieg auf natürlichen Weg "entledigen" würde.

Da war der alte Pfarrer schon weiter, als unser Autor. Ja, man sollte die Kriege durchaus in Bezug zum Thema Ressourcen sehen. Sowohl auf der Ebene der Völker bis ins Frühmittelalter, als auch auf der Ebene der Edelleute im Mittelalter.
Lief es einige Jahre gut, so wurden mehr Nachkommen gezeugt, als die damaligen Wirtschaftsstrukturen verkraften konnten. Also machte man sich auf, dem Feind Land abzunehmen oder diesen tributpflichtig zu machen. Auch die Herrschaften im Mittelalter konnte man nicht beliebig verkleinern und es konnten auch nicht alle überzähligen Nachkommen ins Kloster geschickt werden. Also kämpfte man dort auch um die Ressourcen. Der erste Kreuzzug hatte genau diesen Grund: Statt sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen, sollte man doch lieber das Heilige Land erobern.

Aber das ist auch Schnee von Gestern, von dem sich Altlinke nicht lösen können, da hört der Verstand beim alten Marx auf.

Daut dem Weltagrarbericht könnten bei dem heutigen Stand der Produktivkräfte bis zu 14 Milliarden Menschen auf der Erde ernährt werden, wenn die global hergestellte Nahrung "so effektiv wie möglich" genutzt würde.

Was heißt den "effektiv"? Diese Milchmädchenrechnungen stimmen nur für riesige Monokulturen aus den Grundnahrungsmittel produziert werden. Das ist nicht gesund und das Gelände ist aus biologischer Sicht tot.
Die Nahrung müßte auch am Besten so eine Art Soylent Green sein. Irgend eine dauerhaltbare Pampe, der man lediglich noch ein paar künstliche Aromen zusetzt.

Schon ein erstes Beispiel macht die Absurdität dieser Argumentation offenbar: Der Energieverbrauch im gesamten Afrika, das ein rasantes Bevölkerungswachstum aufweist, hat sich seit 1990 auf 19,87 Exajoule rund verdoppelt. Das von einer rasanten kapitalistischen Modernisierung erfasste China - dessen Bevölkerung in denselben Zeitraum stagnierte - konnte seinen Energieverbrauch hingegen vervielfachen: auf 141,7 Exajoule. Bei vergleichbarer Bevölkerungszahl verbraucht China, wo jahrelang die Ein-Kind-Politik galt, nun rund die achtfache Energiemenge Afrikas.

Richtig, die Chinesen wollten einfach keine richtigen Sozialisten mehr sein und sich von einer Handvoll Reis am Tag ernähren. Genauso wenig wollten die nur das Fahrrad als Verkehrsmittel haben. Die wollten sich den gleichen Lebensstil wie unser Autor gönnen.
Auch der Anteil der Afrikaner, die durchaus einen vergleichbaren Ressourcenverbrauch, wie ein Chinese oder Deutscher gönnen, wird immer größer.
Auch dort ist die Hirse als Grundnahrungmittel nicht mehr angesagt.
Das weltweit am meißten konsumierte und wirklich universell genutzte Nahrungsmittel ist die deutsche Tiefkühlpizza.

Wie sieht denn der Ressourcenverbrauch aus, wenn man als Grundlage einmal 1960 nimmt und die ganze Fertilität berücksichtigt. Ui, da sehen viele Länder garnicht mehr so gut aus. Ein Indien und auch ein China hatte damals kaum mehr Einwohner als die heutige EU.
Genauso sollte sich der Autor einmal die Frage stellen, warum die Unterschicht in Indien eine Art Freibrief für deren Mittel und Oberschicht sein soll. Die ganzen Leute, die in der Gosse von der Hand in den Mund leben, aber kräftig Kinder zeugen, erlauben es den gehobenen Schichten ja, ihren Dreck formal auf diese Leute abzuwälzen.

Da der Klimawandel künftig die Welternährung bedrohen könnte, ließe sich auch fragen, inwiefern die CO2-Emissionen der rasch wachsenden Bevölkerung Afrikas zur Destabilisierung des Weltklimas beitrugen: Vor rund einer Dekade lagen die Emissionen des gesamten afrikanischen Kontinents unter denen der Bundesrepublik, die insbesondere im Osten des Landes inzwischen Räume ohne Volk ausbildet. Derzeit ist der gesamte Kontinent für gerade mal für zwei bis drei Prozent der globalen Emissionen verantwortlich.

Ein absoluter Quatsch. Der Müll Europas wird in Afrika weiterverwendet. Dementsprechend müßte man alles anteilig umrechnen. Das alte Auto, dass nochmal ein Vielfaches der Laufleistung dort abnudelt oder die ganze Kleidung, die dort aufgetragen wird. Oder die IT und Mobil-Technik.
Ich kann mich noch an die dummen Gesichter mancher Mitmenschen erinnern, die sich wunderten dass die ganzen "Flüchtlinge" mit modernen Smartphones unterwegs waren.

Soviel zur faktischen Absurdität der Überbevölkerungsideologie, die sich allein schon an der Bevölkerungsdichte blamiert, die in Afrika rund 43 Einwohner pro Quadratkilometer beträgt, während es in der Bundesrepublik, wo ganze Regionen unter Bevölkerungsschwund leiden, 233 Einwohner sind.

Da kann ja unser Autor doch einmal versuchen sein Getreide in Nord-Mali anzubauen.
Die Bundesrepublik hat gute, bis exzellente Böden, die hohe Erträge bringen.
In vielen Teilen Afrikas ist maximal eine extensive Landwirtschaft möglich.

Die sind dort auf den bösen Kapitalismus und seine Überschüsse angewiesen. Wenn die Bürger Thailands nurnoch soviel Reis produzieren würden, wie sie auch selber verbrauchen, würden Millionen verhungern. Selbst ein Indien ist zu einem Nahrungsmittelimporteur geworden.

Und zum Thema Sozialismus: Dort wurde das Land ja kräftig heruntergewirtschaftet., massiv überdüngt und mit Schadstoffen verseucht.
Sowohl die DDR, als auch die UdSSR mußten in ihren letzten Jahren die Grundnahrungsmittel aus dem kapitalistischen System importieren, damit es keine Hungeraufstände gab.

All diese Kleinigkeiten ignoriert unser Autor gerne. Genauso wie das Problem, dass der Wohlstandsimport in der Dritten Welt nicht zu dem gewünschten Erfolg, der Verringerung der Fertilität, beigetragen hat.

Da hatte der alte Maltus wohl doch irgendwie recht, der schon in Systemen denken konnte. Dort reguliert sich alles irgendwie selbst.
Europa und Westen erzeugt genauso Überbevölkerung, wie einst. Nur sind es diesmal nicht die eigenen Kinder.

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