Aha. Kalidünger und das Haber-Bosch-Verfahren haben erstmal etwas Luft verschafft. Das Grundproblem bleibt, die Ressourcen sind endlich.
Kunstdünger haben die Funktion, ein abiologisches Bewirtschaften der Äcker und Wälder zu kompensieren:
- dem Boden werden mit der entnommenen Biomasse auch die mineralischen Nährstoffe entnommen und wegtransportiert - aber die natürlichen Abfälle des menschlichen Verbrauchs (wo diese Nährstoffe enthalten sind!) werden nicht wieder zurückgeführt, sondern woanders deponiert oder in die Meere geleitet. Folge: Verarmung der Böden, nachlassende Erträge, neue Äcker oder neue Produktionsflächen (vor allem im Ausland...) müssen erschlossen werden. Oder eben Kunstdünger eingebracht.
Das Problem entstand erst mit den modernen neuzeitlichen Großstädten mit ihren erforderlichen großen Kläranlagen und großen Deponien. Noch im Mittelalter gab es diese auch in den größeren Städten nicht.
- die Chinesen haben über mehrere Jahrtausende (!) das System des Fäkalienrecyclings perfektioniert und praktiziert. Bauern kauften diese den Entsorgern ab. Die hatten über mehrere Jahrtausende keinerlei Phosphatproblem, selbst bei intensivster Bewirtschaftung (3 Ernten im Jahr). Wie kam das? Das Phosphat lief im Kreislauf. Der Ertrag war sogar vergleichbar mit dem in der modernen Landwirtschaft, vor allem: er war nachhaltig!
- Ähnlich bei der Agrartechnik im antiken Südamerika.
Du musst mal anfangen, die Probleme vom Anfang und bis zum Ende zu denken.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.01.2021 22:28).