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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Re: Inkonsequenz III

Ja, Sie verwechseln technologischen Meliorismus mit einem grundsätzlichen Problem. Ich zweifle nicht an der Effizienzsteigerung von Technologien. Erstens wird dieser aber schon vom Rebound-Effekt oft total oder jedenfalls weitgehend zunichte gemacht. Zweitens und wichtiger, wenn die Anzahl zu versorgender Menschen zunimmt, nimmt auch der Ressourcenverbrauch zu, vielleicht immer weniger pro Mensch, aber doch. Bekanntlich sind wir längst über dem Verträglichen und zehren von der Substanz.

Dazu kommt in der Praxis die kapitalistische Verfassung der Wirtschaft, in der kontrafaktisch angenommen wird, es gebe keinerlei Grenzen. Folglich spielen diese auch keine Rolle. Entscheidungen fallen nach Massgabe ökonomischer Kriterien, vulgo, rechnet es sich oder nicht. Allzu oft hat das sich rechnen nichts zu tun mit ökologischer Rationalität. Also ist man auf staatliche Regulierungen angewiesen, die ökonomische und ökologische Logik eher kongruent machen würden. Deren Durchsetzung scheitert aber weitgehend an den Interessen derjenigen, die vom jeweiligen status quo profitieren.

Menschliches Wirtschaften bleibt realistisch gesehen also weit suboptimal. Und dann bleibt als Stellschraube nur die Anzahl Menschen. Je weniger desto besser, vorallem in den Überkonsumgebieten, aber sekundär überall. Aber nur wenn man menschlich akzeptable Wege dafür findet, erhält man nachhaltige Resultate. Die Menschen müssen das aus eigner Einsicht tun, Zwang und Gewalt sind nie wirklich nachhaltig. Nach Kriegen ist der Bevölkerungsverlust meist schnell mehr als wettgemacht.

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