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  • Ballur

534 Beiträge seit 09.03.2019

Vernichtendes Urteil über die von der Gates-Stiftung finanzierte Agrarallianz in

Afrika
Bauern, die gezwungen werden, ihre Mischkulturen aufzugeben, nährstoffreiche Pflanzen, die verdrängt werden, Kleinbauern, die in der Schuldenfalle landen: Eine am Freitag veröffentlichte Untersuchung fällt ein vernichtendes Urteil der von Bill und Melinda Gates finanzierten entwicklungspolitischen Agrarallianz in Afrika. Die Allianz habe ihre eigenen Ziele nicht erreicht, ihr konzerngetriebener Ansatz tauge nicht zur Beendigung des Hungers, so das Fazit der Studie.

Das von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die der Partei Die Linke nahesteht, in Auftrag gegebene Papier mehrerer internationaler Hilfsorganisationen spricht von mehr Hungernden, kaum mehr Produktivität, weniger Ernährungsvielfalt, negativen finanziellen Folgen für Bauern, Umweltschädigungen, gefährdeter Selbstbestimmung vor Ort und politischem Druck zugunsten von Großfirmen.
Zudem leide die Vielfalt: Wo der Anbau von Mais begünstigt werde und sich der Anbau von nährstoffreicheren und klimaresistenten Ackerfrüchten wie Hirse und Sorghum verringerte, habe sich die Versorgung mit vielfältigen Nahrungsmitteln für kleinbäuerliche Erzeuger verschlechtert. Lokale Sorten wie Sorghum, Hirse, Maniok, Erdnüsse und Süßkartoffeln würden verdrängt. Mit dem Hauptfokus auf Mais "landet man sehr schnell in der Mangelernährungsfalle", so Tanzmann.

In den Fallstudien berichten manche Bauern, dass sie ihren Viehbestand hätten verkaufen müssen, um ihre Schulden zu tilgen. Denn während Bauern Saatgut vorher leicht untereinander tauschten, müssten sie laut dem Bericht nun viel Geld für die priorisierten kommerziellen "Vorzugskulturen" wie Mais bezahlen.

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/agraralliannz-afrika-gates-stiftung-1.4963169

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