Anscheinend ist das gewollt weltweit, denn in vielen Ländern sterben die Menschen doch an ganz anderen Krankheiten, oft schlicht durch Armut, vorzeitig. Dennoch wurden rigide Ausgangssperren und Berufsverbote verhängt, welche die Existenz der Milliarden prekärer Menschen auf der Welt ruinieren.
Aber wie sollen sie nun die Miete bezahlen? Woher kommt die nächste Mahlzeit? Rekha ist ratlos. „Mein Mann ist Schrotthändler. Jetzt darf er nicht mehr arbeiten und wir haben kein Geld“, sagt die resolute Frau, die seit sechs Uhr auf den Beinen ist. Die anderthalbjährige Tochter war unruhig. Der Vater schlich sich nach draußen – trotz Ausgangssperre. Er muss etwas zu essen auftreiben, egal wie.
400 Millionen Menschen haben keinen Arbeitsvertrag
Vor ein paar Tagen wurde er beim Müllsammeln erwischt und von Polizisten mit Bambusstöcken verprügelt. Wer „ohne Grund“ auf der Straße ist, kann für zwei Jahre im Gefängnis landen...
Die Coronakrise trifft die Armen am härtesten. Sie leben von der Hand in den Mund, haben keine Rücklagen oder soziale Absicherung. Das sind nicht nur Bettler und Obdachlose, sondern auch Erntehelfer, Straßenverkäufer, Rikschafahrer, Näher, Müllsammler, Haushaltshelfer und Reinigungskräfte.
https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/bevor-wir-an-corona-sterben-verhungern-wir-wo-nicht-das-homeoffice-das-groesste-problem-ist-sondern-das-nackte-ueberleben/25740342.html