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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

kleiner und grosser Fehler

...weil in den genannten Ländern die Zahl der Covid-Neueinlieferungen auf Intensivstationen in einem relativ geringen Umfang ansteigt, was zum einen auf die geringere Gefährlichkeit der Delta-Variante und die Wirksamkeit der Impfung hinzudeuten scheint.

Das ist eine Fehlüberlegung, die einem von Westphalen eigentlich nicht unterlaufen sollte. Insofern weniger Infizierte spital- oder gar intensivstationpflichtig werden, hängt es nicht mit einer geringeren Gefährlichkeit der Delta-Mutanten zusammen, sondern mit einer in den betreffenden Ländern bereits hohen Impfungsquote in der Risikobevölkerung. Sprich der Altersdurchschnitt der Infizierten ist da nun 20 oder 30 Jahre niedriger. Ergo weniger schwere Fälle.

Gerade da weltweit ausreichend Nahrung für 12-14 Milliarden Menschen vorhanden ist.

Diese Aussage ist irreführend, was allerdings nicht ganz so leicht darstellbar ist. Denn wenn man die produzierte Menge an Nahrungsmitteln nimmt und eine optimale Verteilung und ganz ganz niedrige Verlust- und Verschleuderungsraten zugrunde legt, dazu unterstellt, dass die Fleischproduktion auf ein Minimum reduziert und das daher nicht konsumierte Futter ersetzt wird durch Anbau für menschliche Nahrung, mag diese Rechnung vielleicht sogar aufgehen. Allerdings nur kurzfristig. Denn das heutige Produktionsniveau ist nicht zu halten. Schon nur wegen der Degradierung der Böden, aber vorallem nicht, wegen adverser Klimaerhitzungsfolgen. Dürren, Rückgang von Wasserreserven, Stürme, Überschwemmungen sorgen für einen Rückgang der Produktivität, von dem auch der Biolandbau nicht verschont bleibt, wenn auch wahrscheinlich in geringerem Mass betroffen.

Die anfangs aufgezählten Bedingungen sind nicht einlösbar. Im Kapitalismus bei weitem nicht, aber auch nicht in jedem anderen Wirtschaftssystem, mag es sich noch sehr an die ökologischen Gegebenheiten anschmiegen. Es ist sicher Luft drin, aber nie werden hundert von hundert produzierten Kalorien in einem menschlichen Magen landen, auch nicht annäherungsweise. Ein allfälliger Übergang zu einer anderen Form des Wirtschaftens würde selbst noch mal das System stressen. Es ginge eine Weile bis die Vorteile eines neuen Paradigmas voll ausgespielt werden könnten. Auch war die Menschheit schon immer scharf auf tierische Proteine. Man kann deren Konsum durchaus nach und nach reduzieren, Ernährungsgewohnheiten anpassen, aber das ist auf jeden Fall ein gemächlicher Vorgang, nichts, was man von einem Tag auf den anderen durchsetzen kann.

Natur passt Bevölkerungen an eine vorhandene Nahrungsbasis an. Die Menschheit versucht es anders herum. Es ist klar, dass das nicht ewig gelingen kann, denn die planetaren Ressourcen sind endlich. Längst ist die Nachhaltigkeitsschwelle überschritten. Das wird klar, wenn man aufhört so zu tun, als seis mit Nahrung allein getan. Menschen, zumal des heutigen Zeitalters, benötigen jede Menge weitere Ressourcen. Unglücklicherweise ist es für eine Weile möglich von der Substanz zu leben. Das tut die Menschheit als Ganze nun schon recht lange, ihre Teile allerdings in sehr unterschiedlichem Umfang. Das spielt aber fürs Ganze keine Rolle. Wer von der Substanz lebt, lebt nicht mehr lange.

Von 12 oder 14 Milliarden Menschen nur schon zu sprechen ist unverantwortlich. Von Westphalen beklagt das heutige Leid. Dieses könnte aber zur Nichtigkeit schrumpfen, verglichen mit dem was auf die Menschheit als Ganze zukommt, wenn sie so weitermacht und sich nicht endlich selbst zügelt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.07.2021 22:48).

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